Vor einigen Tagen wurde durch einen Bericht des SPIEGEL-Magazins enthüllt, dass die Deutsche Bahn offenbar plant, mehrere Fernverkehrsverbindungen zu kürzen bzw. sogar einzustellen. Eine dieser Linien, welche auf der Liste der Streichungen vertreten sind, ist die IC-Linie 51 – die sogenannte Mitte-Deutschland-Verbindung. Der Bericht über eine mögliche Einstellung dieser Linie kommt überraschend. So war der bisherige Planungsstand, dass die Mitte-Deutschland-Verbindung ausgebaut und elektrifiziert werden sollte, damit die IC-Linie 51 von Gera nach Chemnitz verlängert werden kann. Die Anbindung der Stadt Chemnitz an das deutsche Fernverkehrsnetz hängt somit stark von dem Ausbau der Mitte-Deutschland-Verbindung ab. Eine Einsparung dieser IC-Linie gefährdet den Streckenausbau und ganz zentral den Fernverkehrsanschluss der Stadt Chemnitz für die nächsten Jahre.
Joseph Israel, Vorsitzender des Chemnitzer Kreisverbandes, erklärt dazu folgendes:
„Wir sind entsetzt, dass anscheinend tatsächlich diskutiert wird, ganze Regionen Deutschlands langfristig vom Fernverkehr abzuhängen – nichts anderes stellt solch eine Angebotseinkürzung dar. Für eine Stadt wie Chemnitz, die seit vielen Jahren für eine Bahnanbindung kämpft und nach wie vor unbefriedigend an das deutsche Schienennetz angebunden ist, ist dieser Bericht ein Schlag ins Gesicht. Wir erwarten ganz klar, dass die Bundesregierung diese Pläne stoppt und stattdessen den Ausbau der Schienenwege vorantreibt!“
Die möglichen Kürzungen stehen dem Plan der Bundesregierung, die Schienenwege auszubauen und für mehr Verkehr auf der Schiene zu sorgen, diametral entgegen. Die Chemnitzer Grünen erwarten von dem Bundesverkehrsministerium und der gesamten Bundesregierung ein klares Bekenntnis zum Ausbau der Schiene sowie eine schnelle Lösung für die Problematik der Trassenpreise, welche ausschlaggebend für die möglichen Sparpläne sind.