Mit Unverständnis reagiert die Grüne Fraktion auf die Presseauskunft der Stadtverwaltung Chemnitz zu den neuen Öffnungszeiten des Wohnungslosentreffs „Haltestelle“ in der Lohstraße.
Dazu Petra Zais, für die GRÜNEN Mitglied im Sozialausschuss: „Im Sozialausschuss wurde die Kürzung um 31.678 € für die drei Projekte der Stadtmission mit Synergieeffekten begründet, die durch die Zusammenlegung von Beratungsstelle, Tagestreff und Straßensozialarbeit an einem Standort in der Lohstraße entstehen. Mit keinem Wort wurde auf die bevorstehende Schließung des Tagestreffs für Wohnungslose am Wochenende aufmerksam gemacht. Im Gegenteil, in der Verwaltungsvorlage wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Alternativen/Ausweichmöglichkeiten für die Betroffenen nicht erforderlich sind.“
„Da erstaunt es jetzt schon, dass die Stadtverwaltung gegenüber der Presse angibt, dass die Wohnungslosen bei Kälte oder Bedarf als Alternative für das Wochenende die Unterkunft in der Heinrich-Schütz-Straße auch am Tag nutzen könnten. Das ist zynisch angesichts der von der Verwaltung für die nächste Stadtratssitzung eingebrachten Satzung über die vorübergehende Unterbringung von Personen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten. Denn dort werden die Nutzungszeiten – auch der Heinrich-Schütz-Straße – auf die Zeit zwischen 18.00 und 8.00 Uhr des Folgetages begrenzt.“, so Zais weiter.
„Natürlich kann auf die Menschlichkeit der Träger und Sozialarbeiter in den Einrichtungen gehofft werden, die gerade wenn es kalt wird bereit sind, ihre Türen zu öffnen. Letztlich bleibt es ein Almosen für die Schwachen und ob das auf Dauer funktioniert, ist fraglich. Wir fordern das Sozialamt auf, gemeinsam mit dem Träger umgehend eine Lösung zu finden, die den Tagestreff in dem sichert, was er ist: Ein Hilfsangebot für jeden Tag der Woche, einschließlich Samstag und Sonntag!“, so Zais abschließend.