Überschreitung der Grenzwerte für Feinstaub in Chemnitz steht kurz bevor

Spätestens im Sommer 2005 kann es so weit sein: Die geltenden Grenzwerte für die Feinstaubbelastung könnten dann an der Meßstelle Leipziger Straße zum 36. Mal in diesem Jahr überschritten werden (max. 35 Überschreitungen im Kalenderjahr sind zulässig).

Spätestens im Sommer 2005 kann es so weit sein: Die geltenden Grenzwerte für die Feinstaubbelastung könnten dann an der Meßstelle Leipziger Straße zum 36. Mal in diesem Jahr überschritten werden (max. 35 Überschreitungen im Kalenderjahr sind zulässig). „Diese Prognose leiten wir aus den Messungen von Januar bis März 2005 ab." so Volkmar Zschocke, Vertreter der bündnisgrünen Fraktion im Planungs- Bau und Umweltausschuss. „In diesem Zeitraum wurde der zulässige Tagesmittelwert von 50 micrg/m3 bereits 28 mal überschritten. Es ist also nur noch eine Frage von Wochen, bis in Chemnitz geltendes EU-Luftreinhalterecht verletzt wird." Aber auch an den anderen Meßstellen der Stadt sind die Werte alarmierend. Damit wird es für Chemnitz Zeit, endlich zu handeln.

Noch in der Stadtratssitzung vom 20.04.2005 teilte OB Dr. Seifert mit, dass die Grenzwerte für das Tagesmittel Feinstaub bis auf das Jahr 2003 immer eingehalten wurden, so dass auch für 2005 und für die Zukunft grundsätzlich keine Bedenken bestünden. Er schätzte insgesamt ein, dass in Chemnitz gegenwärtig kein akuter Handlungsbedarf bestünde. 

Volkmar Zschocke: "Diese Sorglosigkeit teilen wir nicht: Mit unserem Antrag an den Stadtrat fordert die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die unverzügliche Einleitung geeigneter Sofortmaßnahmen, um weitere Überschreitungen in diesem Jahr zu verhindern. Darüber hinaus muss der OB noch dieses Jahr einen Luftreinhalteplan vorlegen, der die Einhaltung der Grenzwerte langfristig ermöglicht. Die Erörterung des Luftreinhalteplanes muss öffentlich erfolgen, Bürgerinnen und Bürger, Verkehrs- und Umweltverbände, Wirtschaft und Einzelhandel müssen die Möglichkeit zur Stellungnahme erhalten."

Weiterhin fordert die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die schrittweise Nachrüstung von Bussen der CVAG und Fahrzeugen der Stadtverwaltung mit Dieselruß – Partikelfiltern. Dies scheint vor dem Hintergrund der geforderten Luftreinehalteplanung zwingend, da sonst die Gefahr droht, dass auch Busse des ÖPNV von zukünftigen Fahrverboten betroffen sind, wenn diese nicht rechtzeitig mit entsprechenden Abgasreinigungssystemen ausgestattet werden. Eine finanzielle Förderung solcher Maßnahmen wurde durch den Freistaat bereits in Aussicht gestellt.

Die Ergebnisse der gravimetrischen Auswertung der Messwerte finden Sie hier
Den vollständigen Antragstext der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN finden Sie hier

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