Was in vielen Kommunen, Landesbehörden und großen Unternehmen schon jahrelange Praxis ist, soll nun auch in Chemnitz umgesetzt werden: Die Stadt stellt soweit wie möglich auf Recyclingpapier um. Einstimmig folgte gestern Abend der Chemnitzer Stadtrat diesem Vorschlag der Grünen zum Papierverbrauch in Verwaltung, Schulen und städtischen Betrieben.
Nach Aussage des für die Beschaffung zuständigen Bürgermeisters Brehm wird der Grüne Antrag zum Beispiel Anlass sein, zukünftig alle Kopierer mit Recyclingpapier zu bestücken und auch bei Massendruck nur noch Recyclingpapier zu verwenden. Allein mit diesen Maßnahmen erhöht sich die Recyclingpapierquote von bisher 14 auf 57 Prozent. Weitere Einsatzmöglichkeiten werden geprüft.
Doch alle Bedenken sind mit dem gestrigen Beschluss nicht ausgeräumt. Volkmar Zschocke, Fraktionsvorsitzender der Grünen: „Nach wie vor bezweifelt die Stadtverwaltung die Archivierbarkeit von Recyclingpapier und warum der Briefkopf der Stadt Chemnitz angeblich nur auf Frischfaserpapier gut aussieht, verstehen wir überhaupt nicht. Dass Städte wie Bonn, Nürnberg, Kiel oder Neumünster zu 90 – 95 Prozent Recyclingpapier verwenden, zeigt dass all die Vorbehalte gegen diese preiswerte und umweltfreundliche Papiersorte weitgehend unbegründet sind.“
2008 kommt das Thema wieder auf die Tagesordnung des Rates. Dann wird Herr Brehm berichten, in welchen Ausnahmen eine Umstellung nicht möglich ist.
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Redebeitrag von Volkmar Zschocke zur Stadtratssitzung am 18.07.2007
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Stellungnahme der Stadtverwaltung zum Antrag
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Leitfaden für das städtische Beschaffungswesen Leitfaden zum Download (0.6 MB)
weitere Informationen: www.papiernetz.de
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