Lichdi: Angebot hat enorme Bedeutung für Mittweida, Döbeln und Riesa. Nach Aussagen des Betreibers (Vogtlandbahn GmbH) soll am 16.Februar 2009 der Vogtlandexpress und damit die letzte direkte Bahnverbindung zwischen Südwestsachsen und Berlin eingestellt werden (Freie Presse, 05.02.09).

"Plauen, Zwickau und Chemnitz dürfen nicht vom schnellen Bahnverkehr abgehängt werden", fordert Johannes Lichdi, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag. "Auch für Mittweida, Döbeln und Riesa hat dieses Angebot enorme Bedeutung."

"Die mangelhafte Zusammenarbeit der Verkehrsverbünde in diesem Fall zeigt deutlich, dass eine landesweite Steuerung durch den Freistaat dringend erforderlich ist. Wirtschafts- und Verkehrsminister Thomas Jurk muss sich darum für die Einrichtung einer Landesverkehrsgesellschaft stark machen, der die Aufgabenträgerschaft für den schnellen Regionalverkehr von den Zweckverbänden übernimmt", erläutert Lichdi. "Die Kleinstaaterei der Verkehrsverbünde ist offensichtlich nicht dazu geeignet, den Bürgerinnen und Bürgern einen preisgünstigen und attraktiven Bahnverkehr anzubieten."

Die Vogtlandbahn GmbH führte als Gründe für die Einstellung steigende Kosten und die damit fehlende Wirtschaftlichkeit an. Der Versuch, die wichtige umsteigefreie Direktverbindung in die Bundeshauptstadt als Nahverkehrsangebot über Verbundgrenzen weiterzuführen, scheitert bisher offenbar an der fehlenden Unterstützung durch den Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS). Der Verkehrsverbund Vogtland (VVV) hatte bereits Unterstützung signalisiert.

Hintergrund: Die Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hatte Mitte Januar in Chemnitz die Studie 'SACHSENTAKT 21' vorgestellt. Sie  enthält Vorschläge, wie in Südwestsachsen neue Fernverkehrsverbindung geschaffen werden können. Die Fraktion setzt auf die sachsenweite Einführung eines mindest einstündigen integrierten Taktfahrplans mit einem sachsenweit gültigen Ticket. Für ein vernetztes, vertaktetes sowie kundenfreundliches Bahn- und Bussystem in Sachsen muss sich nach Meinung der Fraktion der Freistaat viel stärker engagieren. www.sachsentakt21.de