Sachsens CDU-Bildungsminister Roland Wöller will „Die Kannibalisierung stattlicher Einrichtungen dämpfen“. Und das gerade in Westsachsen. So will er das Wartesystem für Freie Schulen und damit auch der Förderung von drei auf vier Jahre ausdehnen. Die Fördersumme soll um 5 Mio gekürzt und das Schulgeld für bedürftige Familien nicht mehr übernommen werden. Damit sind auch die Freien Schulen in Chemnitz gefährdet.
BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Chemnitz lehnen diese geplanten Kürzungen des Freistaates bei den Freien Schulen ab.
Dazu Thomas Lehmann, Sprecher des Grünen Stadtverbandes Chemnitz: „Freie Schulen als Kannibalen zu bezeichnen, ist nicht hinnehmbar. Waldorf-, Montesorie- und Kreativschulen sind nicht entstanden, um den staatlichen Schulen die Schüler abzujagen und Geld zu verdienen. Es sind meist Eltern-Initiativen, die diese Schulen gründeten, um ihren Kindern eine Lernalternative zu bieten. Das staatliche Schulsystem zu zerstören, war wohl kaum der Beweggrund.“
Viele Freie Schulen integrieren mittlerweile in hervorragender Art und Weise behinderte Kinder. Auch die Zahl von Kindern die in den Freien Schulen lernen und aus bedürftigen Familien stammen, ist ansteigend.
Dazu Lehmann weiter: „Bisher hatten alle Eltern freie Schulwahl für ihre Kinder. Diese wird durch die Nichtgewährung von Schulgeld für bedürftige Familien quasi abgeschafft. Den Kindern werden Chancen entzogen, „alternative“ Bildung können sich nur noch wohlhabende Familien leisten. Das ist keine Bildungsinitiative, das ist eine Bildungsmisere.“
„Herr Wöller sollte es unterlassen, Freie Schulen und damit Bildungsalternativen zu torpedieren, er müsste sich eher Gedanken darüber machen, wie die Qualität und die Vielfalt staatlicher Schulen verbessert werden kann, denn auch Kinder die nicht ins staatliche Bildungsraster passen, haben ein Recht auf individuelle Förderung. Staatliche Schulen sollten daher auch selbständiger werden und gemeinsam mit den Elternvertretern entscheiden können, wie der Weg zum Schulabschluss am besten zurückgelegt wird. Dann werden auch staatliche Schulen wieder konkurrenzfähiger sein und nicht um jeden Schüler bangen müssen.“, so Lehmann abschließend.
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