Sicherung Qualität der Essensversorung in Kitas uns Schulen

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte, sehr geehrte Gäste,

da haben wir nun den Salat oder besser gesagt, die Erdbeeren. Neu ist mir, dass man die in China einkaufen muss. Ich dachte auch, in Deutschland gäbe es genug davon. Aber so geschehen, durch einen großen Caterer, der dadurch eine der größten, jemals in Deutschland vermeldeten Epidemien auslöste, die auf Lebensmittel zurückzuführen ist. Und das ausgerechnet in Schulen und Kitas. Ja, das ist der Preis, den unsere Kinder mit ihrer Gesundheit zahlen müssen und das nur, weil die Gesellschaft zu geizig war, in eine anständige Essensversorgung zu investieren.

Wir alle müssen uns zu Recht sagen lassen, dass wäre zu verhindern gewesen. Muss Erdbeerkompott aus der Froste kommen oder kann man es auch frisch herstellen? Müssen Lebensmittel quer über den Erdball transportiert werden, wo man kaum noch die Transportbedingungen nachvollziehen kann? Vom Erzeuger aus China zum Großhändler nach Deutschland. Vom Großhändler quer durch die Republik zum Kompotthersteller, vom Kompotthersteller quer durch die Republik zum Großcaterer, vom Großcaterer wieder quer durch Deutschland zu den Ausgabestellen.

Kann man die Erdbeeren nicht auch in Leukers- oder in Niederdorf vor den Toren von Chemnitz kaufen und dann direkt in der Kita- oder Schulküche verarbeiten? Das spart Energie beim Transport, garantiert Frische und nicht zuletzt bekommen unsere Kinder wieder einen Bezug zu den Lebensmitteln. Wie der Name schon sagt. Es sind Lebensmittel. Und damit treibt man keinen Unfug.

Dass schlimme ist, wir wussten es eigentlich seit langer Zeit schon alle. Frische Lebensmittel aus der Region, kurze Transportwege, frische Verarbeitung, ein direkter Kontakt der Kinder und Eltern zu den Köchen, geringe Wärmzeiten, bissfestes Gemüse, usw. garantieren eine hohe Qualität und vor allem Zufriedenheit mit dem Essen.

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte,

die Zeit zum diskutieren ist vorbei. Das haben wir im Jugendhilfeausschuss schon oft genug getan. Und uns die Situation häufig schön geredet. Jetzt ist es an der Zeit zu handeln. Wenn es um die Ernährung unserer Kinder geht, sind parteipolitische Spielchen fehl am Platz, denn mit Essen spielt man nicht. Wir haben deshalb einen Antrag vorbereitet, der in Zukunft für alle Caterer, die an Chemnitzer Kitas und Schulen Essen anbieten, zwingend eine Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vorschreibt. Weiterhin fordern wir im Antrag die Verwaltung auf, bei allen anstehenden Kita- und Schulsanierungen zu prüfen, ob der Einbau von Vollküchen möglich ist, die dann auch an Vor-Ort-Caterer vermietet werden können. Dadurch kann sicherlich nicht allen Eventualitäten vorgebeugt werden, aber Großepidemien sind bei einer kleinteiligen Catererlandschaft fast ausgeschlossen.

Die Zertifizierung kostet unter 1000 EURO. Je nach Betriebsgröße des Anbieters bedeutet das eine Verteuerung pro Portion zwischen 1 und 10 Eurocent. Aber dadurch sind auch Kontrollen gewährleistet. Und das muss uns die Gesundheit unserer Kinder wert sein.

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