Fahnenaktion von TERRE DES FEMMES vor dem Rathaus zulassen!

OB Ludwig hat wegen des Weihnachtsmarkts mit einer Tradition gebrochen. Am 25. November, dem von den Vereinten Nationen deklarierten Internationale Tag zur Beseitigung jeder Form von Gewalt gegen Frauen, hingen dies Jahr keine Fahnen vor dem Rathaus. 251113d9708Hintergrund für die Entstehung des Aktionstags war die Verschleppung, Vergewaltigung und Ermordung von drei Frauen im Jahr 1960 in der Dominikanischen Republik durch Soldaten des ehemaligen Diktators Trujillo.
Seit dem 25. November 1981 wird weltweit durch Aktionen, Veranstaltungen und Tagungen von Frauenprojekten und Initiativen, aber auch von staatlicher Seite zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen und Kinder aufgerufen.
Die Menschenrechtsorganisation für Frauen und Mädchen – TERRE DES FEMMES – veranstaltet deshalb jedes Jahr eine bundesweite Fahnenaktion „Frei leben – ohne Gewalt“, die auch in der Stadt Chemnitz mit Fahnen vor dem Rathaus gute Tradition war  und von vielen Chemnitzer Frauen unterstützt wurde. Mit dieser Tradition soll in diesem Jahr gebrochen werden.
Wie bekannt wurde, will die Oberbürgermeisterin in diesem Jahr keine Fahnen vor dem Rathaus sehen. Nach ihrer Auffassung würden die Fahnen und das Thema mit dem Erscheinungsbild des Weihnachtsmarktes kollidieren.
„Es ist unfassbar“, so Petra Zais, Stadträtin und Vorstandsmitglied der Chemnitzer GRÜNEN. „Zwar sind wir gewohnt, dass die Oberbürgermeisterin abgesehen von ein paar schönen Worten zum Frauentag ein eher gespaltenes Verhältnis zu frauenpolitischen Themen hat, aber diese Absage steht für Ignoranz in höchstem Maße.”, so Zais weiter.
„Wer meint, dass an Weihnachten alle unschönen Themen ausgeblendet werden sollen, ignoriert die Wirklichkeit auch in unserer Stadt und reduziert Weihnachten auf Glühwein, Bratwurst und heimelige Atmosphäre. Das ist beschämend. Wir fordern die Oberbürgermeisterin deshalb auf, die Fahnen zu hissen und so ein deutlich wahrnehmbares Zeichen für die Unterstützung des Kampfes gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zu setzen“, so Zais abschließend.
Zu den Fotos: Mit einem Tüten-Flashmob verschiedener Organisationen, weil Gewalt keine Gesichter hat, wurde auf den Tag aufmerksam gemacht.

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