Christin Furtenbacher

Mitglieder im Gespräch – Christin Furtenbacher

Die Chemnitzer Grünen, was sind das eigentlich für Leute? Wir interviewen verschiedene Mitglieder. Diesmal: Christin Furtenbacher, wissenschaftliche Mitarbeiterin (derzeit in Mutterschutz) und Stadträtin, 31 Jahre alt, lebt mit ihrer Familie in Schloßchemnitz.

Christin, was macht die GRÜNEN in Chemnitz für dich aus?

Ich spüre zunehmend eine positive Resonanz auf unsere Ideen. Egal ob in der Verwaltung oder bei den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt. Als (noch) kleine Partei und Fraktion liegt natürlich noch viel Arbeit vor uns. Seit dem Ob-Wahlkampf 2013 gehen wir kontinuierlich Schritt für Schritt nach vorn.

Wo ist aus deiner Sicht noch Potenzial?

Nach den Wahlkämpfen in 2013 und 2014 war es logisch, dass wir uns in der neuen Fraktion zunächst finden mussten. Auch der Stadtvorstand hat sich gewandelt. Dieser Prozess ist aus meiner Sicht jetzt abgeschlossen und jedeR arbeitet in seinem Bereich gut. Die zunehmende Polarisierung infolge der Mobilisierung am rechten Rand der Gesellschaft erfüllt mich mit Besorgnis darüber, wohin unsere Gesellschaft sich entwickelt. Hier müssen wir weiter verstärkt arbeiten – für eine offene Gesellschaft. Schließlich handelt es sich hier um ein urgrünes Anliegen. Viele Chemnitzerinnen und Chemnitzer wollen keine Mauer zurück!

Welche anderen Themen sind aus deiner Sicht von größerer Bedeutung?

Natürlich müssen wir uns noch stärker der Ökologie widmen. Mit dem Klimawandel gibt es neue Gegebenheiten bei Flora und Fauna. Stichwort: Versiegelung von Flächen.
Aber auch im Mobilitätsbereich steckt noch großes Potenzial. Insgesamt sollten wir unsere Vorreiterrolle bei bestimmten Ideen weiter treiben und uns in Sachen Klima und Umwelt nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Es gibt zunehmend Menschen, die das akzeptieren und schätzen.

Du bist über ein Mentoringprogramm zu uns gekommen. Wie kam es dazu?

Neben den oben angesprochen Themen ist mir die Gleichberechtigung von Frauen besonders wichtig. Über Monika Lazar (MdB) habe ich damals einen ersten Kontakt gefunden. Durch eine Vertretung im Chemnitzer MdB-Büro konnte ich dann schnell einige Dinge in der Praxis kennenlernen. Der Anschluss bei den Chemnitzer GRÜNEN war schnell möglich und es macht mir noch immer Spaß dabei zu sein.

Stichwort Frauenförderung – wir wachsen im Stadtverband, aber der Frauenanteil wird nicht größer. Was sind aus deiner Sicht die Ursachen?

Natürlich gibt es da Einige. Leider ist das Interesse von Frauen an Parteipolitik nicht besonders groß. Auch in meinem Freundinnenkreis spüre ich diese Entwicklung. Zum anderen sind es natürlich strukturelle Schwierigkeiten. Mit kleinen Kindern ist es nicht einfach, jeden Termin auch wirklich wahrzunehmen. Ein entscheidender Punkt sind aber auch die Männer und Partner der Frauen. Es gibt zunehmend mehr Männer, die ihre Frauen stärker unterstützen. Natürlich ist das aber insgesamt noch ausbaubar. Feste Tagungszeiten und nicht zu viele Termine helfen auf jeden Fall bei der Planung.

Was magst du an Chemnitz besonders?

Ich lebe mit meiner Familie gern hier. Die Stadtgröße ist sehr angenehm und die Angebote sind gut. Ob nun Kultur, Kino oder Natur – wer raus geht, findet viele verschiedene Möglichkeiten. Schloßchemnitz – unser Wohnort – hat natürlich einen besonderen Charme. Die Küchwaldwiese, der Schloßteich, die Schloßkirche und die vielen guten Lokale – wir leben gern und bewusst in Schloßchemnitz.

Was wünschst du dir in Chemnitz noch mehr?

Ich wünsche mir, dass es uns gelingt, den demografischen Wandel zu gestalten und dabei attraktiv für junge Menschen bleiben bzw. noch attraktiver werden. Dazu zählt auch, dass wir endlich dem Vorbild zahlreicher Städte folgen, die ihre Innenstädte vom Abgas und Lärm durch PkW weitgehend befreit haben. Dazu zählt eine starke Beteiligungskultur, die alle teilhaben lässt und dazu zählen familienfreundliche Strukturen z.B. durch ein gutes und breites Kita-Angebot und vielfältige Angebote für Kinder und Jugendliche zur Freizeitgestaltung und zum Mitmischen in der Gesellschaft.

Welche drei Wünsche hast du?

Für unsere Partei wünsche ich mir weiteres Wachstum und einen steigenden Frauenanteil. Im sozialen Bereich hoffe ich, dass wir die große Chance auf neue Mitbürgerinnen und Mitbürger sehen und die bunte Stadtgesellschaft wirklich leben. Und privat wünsche ich meiner Familie natürlich viel Kraft und Gesundheit.

Vielen Dank für das Gespräch.
Die Fragen stellte Martin Schmidt.

Sie haben Interesse an weiteren Informationen zu BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Chemnitz? Senden Sie einfach eine E-Mail an: info@archiv.gruene-chemnitz.de

Verwandte Artikel