PM: Landwirtschaft geht auch ohne Gift!

Chemnitz, den 03.08.2016
PM: Landwirtschaft geht auch ohne Gift!

Mit Sorge vernehmen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Chemnitz die Äußerungen konventionell wirtschaftender Landwirte, dass auf die Anwendung von Glyphosat derzeit nicht verzichtet werden könne (Artikel in Freie Presse, 03.08.2016: Wie der Klimawandel die Ernte im Erzgebirge beeinflusst). Eine andere Landwirtschaft ist jedoch möglich und wird auch erfolgreich praktiziert: die ökologische.

Gerade in Zeiten des Klimawandels ist ein Umdenken in der konventionellen, industriellen Landwirtschaft nötig. Sie ist ressourcenintensiv und verwendet in großem Maße chemische Düngemittel und Unkrautbekämpfungsmittel. BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN in Chemnitz sind überzeugt, dass langfristige Ernährungssicherheit nur mit der flächendeckenden Umstellung auf ökologische, kleinteilige Landwirtschaft gesichert werden kann.

Ökologische Landwirtschaft baut fruchtbaren Boden auf, industrielle Landwirtschaft schädigt das Bodenleben, die biologische Vielfalt nimmt ab und der Boden wird langfristig ausgelaugt (degradiert) und somit unbrauchbar zur Nahrungsmittelproduktion.

Im ökologischen Landbau werden regionale Prozesse gestärkt und lokal angepasste Kreisläufe aufgebaut:

die Verwendung regional und unabhängig gewonnen Saatguts, was an regionale Besonderheiten sehr gut angepasst ist und sich weiter anpasst, ist ein Bestandteil davon. Die Einhaltung der Fruchtfolge und der Anbau von Zwischenfrüchten sowie Gründüngungspflanzen, die mechanische Unkrautregulierung, die Anpassung von Saatzeitpunkten und die Düngeerzeugung durch Tierhaltung (in der Demeter-Landwirtschaft wird dies als „geschlossener Hofkreislauf“ bezeichnet) tragen zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung und Erhaltung bzw. zum Aufbau des fruchtbaren Bodens teil. Den veränderten Wetterbedingungen als Folge des Klimawandels wird im ökologischen Landbau auch durch das Pflanzen von Hecken, das Schaffen einer Dauerbegrünung, das Bauen von Schlammauffangbecken oder die Realisierung einer Tröpfchenbewässerung entgegengewirkt.

Damit sind ökologisch wirtschaftende Bäuer*innen unabhängiger von transnational agierenden Großkonzernen, welche (gentechnisch verändertes) Saatgut und Pflanzen patentieren lassen.

Nicht zuletzt ist Glyphosat für Bienen und andere Bestäuberinsekten gefährlich. Diese Insekten wiederrum sind essentiell zur Bestäubung eines Teils der Nahrungsmittelpflanzen und zum Erhalt der biologischen Vielfalt, welche für das Leben des Menschen unabdingbar ist.

 

 

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