Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig äußerte im Interview gegenüber der Freien Presse am 18.07.2017, dass zur Verbindung der Oper mit der Innenstadt die Parteifalte abgerissen werden müsse.
Dazu Fraktionsvorsitzender Thomas Lehmann: „Der Rückbau der sogenannten Parteifalte ist für mich mittelfristig unrealistisch.
Unrealistisch, da auf dem Gebäude und dem gesamten Ensemble ein strenger Schutz des Landesdenkmalamtes liegt.
Unrealistisch, da das Land Sachsen dort seine Behörden konzentriert und wahrscheinlich nicht gewillt ist, das Gebäude abzureißen und ein neues zu errichten.
Unrealistisch, da die Stadt Chemnitz, deren Weg es war, Verwaltungsgebäude samt Arbeitskräften zur Belebung und Verdichtung des Zentrum in die Innenstadt zu verlagern, dem Freistaat kaum eine andere Fläche im Zentrum anbieten kann.
Unrealistisch, da die Stadt nicht das Geld haben wird, den Komplex zu erwerben, abzureißen und neu zu vermarkten. Chemnitz hat derzeit dringendere Aufgaben.“
Deshalb heißt es, realistische Wege zu finden. Denkmalschutz, modere Stadtplanung und eine Zugänglichkeit zum neu zu errichtenden Theaterquartier müssen unter einen Hut bekommen werden.
Wir Grünen wünschen uns, dass bis spätestens 2023 das Theaterquartier mit neuem Schauspielhaus und Probebühnen fertiggestellt ist. Im Umfeld können Gastronomie, hochwertiger Einzelhandel und Wohnbebauung entstehen. Bis dahin muss das Gebäude hinter dem Marx Kopf eine bessere Durchlässigkeit erhalten.
Realistisch wären bei diesem Skelettbau mehrere zweigeschossige Durchgänge. Beispielsweise durch Freilegung des Kellergeschosses. Damit wäre nicht einmal ein Eingriff in die Fassade notwendig und die Hanglage vor dem Gebäude könnte beseitigt werden. Somit würden neben Durchgängen auch neue Sichtachsen geschaffen. Diese Lösung wäre auch bis 2023 keine Illusion.
Thomas Lehmann abschließend: „Diese ehemalige SED-Trutzburg ist nun wahrlich nicht mein Chemnitzer Lieblingsgebäude. Aber es wäre besser sich in der Innenstadt erst einmal um die Schließung der zahlreichen Lücken zu bemühen, ehe man neue reißt.
Wir müssen lernen, auch mit der vorhandenen Bausubstanz klug umzugehen und sie neuen Erfordernissen anpassen. Vor allem dann, wenn sie noch in einem guten Grundzustand ist. Alles andere wäre Wertvernichtung.“
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