Wenn der Freistaat seiner Verantwortung nicht gerecht wird, sollte die Verwaltung den Abriss stoppen und gemeinsam mit den Stadträten nach einer finanziell tragbaren Lösung suchen.
Die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen fordert einen Abrissstopp des Kulturdenkmals Annaberger Straße 110. Mit dem Abriss dieses Hauses ist auch das Nachbargebäude aufs äußerste gefährdet. Chemnitz würde ein weiteres stadtbildprägendes Ensemble verlieren.
Der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) hat verantwortungslos gehandelt und das Gebäude anscheinend ohne Sanierungsverpflichtung verkauft. Normalerweise ist so eine Verpflichtung gängige Praxis, wenn Kulturdenkmäler von der öffentlichen Hand an Privatinvestoren verkauft werden.
Fraktionsvorsitzender Thomas Lehmann dazu: „Die Stadtverwaltung sollte schnellstmöglich das Gespräch mit dem zuständigen Landesministerium suchen, denn die Hauptschuld trägt die SIB durch ihre Verkaufspraxis. Sie muss also auch zur Verantwortung gezogen werden. Das mindeste wäre, dass der Freistaat kurzfristig Mittel aus der Denkmalpflege für die Sicherung bereitstellt.“
„Wenn der Freistaat seiner Verantwortung nicht gerecht wird, sollte die Verwaltung den Abriss stoppen und gemeinsam mit den Stadträten nach einer finanziell tragbaren Lösung suchen. Eine Möglichkeit wäre dann eine Notsicherung durch die Stadt und eine intensive Suche nach Kaufinteressenten. Erst wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, muss man wohl oder übel über einen Abriss nachdenken“, so Lehmann abschließend.
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