(Test-)Mitglieder im Gespräch

Diesmal: Eckehard Erben

KV: Hallo Eckehard, Du bist seit Mai 2018 Testmitglied bei uns. Vorher warst Du jahrelang bei der SPD. Wie kam es zum Wechsel?

Eckehard: Detlef Müller hat mit einem großen Diesel-Geländewagen Bundestagswahlkampf gemacht, da war es für mich vorbei. Ursprünglich bin ich wegen Hermann Scheer in die SPD eingetreten. E-Mobilität ist für mich ein großes Thema, aber nicht die großen E-Geländewagen, sondern verbrauchsarme Modelle.

Was ist Dir politisch wichtig?

Thema Mobilität: ich fahre in der Stadt Fahrrad und ärgere mich in der Stadt über Abgase und Gestank. Seit 18 Jahren fahre ich auch mit kleinen Elektroautos (Twike, Cityel, Citysax). Die fahren aber auch mit Ökostrom aus der eigenen Solaranlage und der Wärmekraftkopplung der Stadtwerke Borna. Ich habe auch mal in dem Bereich gearbeitet. Früher gab es natürlich keine Ladestationen, da musste ich auf längeren Strecken immer privat Strom auftanken, das hat funktioniert. Wir sollten mal eine Aktion machen: kollektives Nase-Zuhalten an den großen Straßen der Stadt, wenn Geländewagen/SUV vorbei fahren.

Thema Ernährung: ich selbst gehe jetzt zur veganen Ernährung über. Das hat verschiedene Gründe, vor allem aber aus Umweltschutzgründen.

Was machst Du beruflich?

Ich habe einen Abschluss als Musiker und bin Ingenieur für Informationstechnik. Derzeit spiele ich Violine in einem Stück für Geige und Chor: „Der barmherzige Samariter“ von Sebastian Paul Rehnert. Uraufführung ist am 02.09.2018 in der katholischen Probsteikirche auf dem Kaßberg. Ich beziehe Grundsicherung, da ich ein psychisches Handycap, eine bipolare Störung habe. Vorher war ich u.a. 10 Jahre Unternehmer mit Angestellten.

Wir gefällt es Dir bei den GRÜNEN Chemnitz?

Gut sind die (Mitglieder-)öffentlichen Sitzungen der Stadtratsfraktion. Schön ist auch, dass alle Interessierten für den Stadtrat kandidieren können und die Listen offen sind. Die GRÜNEN sind natürlich auch irgendwie eine etablierte Partei aber ich lerne hier auch viele praktische Dinge, z.B. in Hinblick auf Abfallvermeidung. Ich gieße derzeit auch kleine Straßenbäume vor meinem Haus.

Was ist Dein Lieblingsort in Chemnitz?

Die Stadtbibliothek, die ist sehr gut aufgestellt, in alle Richtungen. Was mir an Chemnitz nicht gefällt ist das künstliche Stadtmarketing.

Wie sieht die Zukunft aus?

Als Jugendlicher wurde ich geprägt von dem Buch „Die Grenzen des Wachstums“. Ich werde nächstes Jahr 60, habe eine kleine Tochter und will mich gern weiter für die GRÜNEN engagieren, aber erst mal nur als Sympathisant. Ich würde gern Wahlkampf machen für die Kommunalwahl nächstes Jahr unter dem Motto: „Geländewagen verhindern-GRÜN wählen“.

Protokoll: Anne Günther, 23.08.2018

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