GRÜNE fordern Weiterführung schulischer Suchtprävention in Chemnitz

Das Modellprojekt VITAMINE wurde von der Regionalen Fachstelle für Suchtprävention der Stadtmission Chemnitz entwickelt und wird durch das Amt für Jugend und Familie der Stadt Chemnitz gefördert und fachlich begleitet. Ziele des Projekts sind, Suchtprävention an Schulen aktiv anzustoßen, bei der Erarbeitung eines individuellen Konzeptes zur schulischen Suchtprävention zu unterstützen und damit Suchtprävention in den Chemnitzer Schulen nachhaltig zu implementieren.

Die ersten sechs VITAMINE-Schulen mit etwa 1.550 Schülerinnen und Schülern sowie 150 Lehrkräften haben im Zeitraum von 2015 bis 2017 erfolgreich am Modellprojekt teilgenommen.

Christin Furtenbacher, Sprecherin für Kinder- und Jugendpolitik der BÜNDNISGRÜNEN im Stadtrat: „Ich bin erschüttert über die Beendigung des Projektes VITAMINE, zumal die Information nicht im Jugendhilfeausschuss, sondern über den Träger erfolgte. Es gibt ein deutliches Bekenntnis des Stadtrates, Sucht- und Drogenproblemen in Chemnitz entschlossen zu begegnen und ihnen wirksame Maßnahmen entgegen zu setzen. Deshalb wurde u.a. die Stelle zur Suchtkoordination geschaffen und unsere Suchtberatungsstellen immer wieder personell gestärkt. Die Beendigung des erfolgreichen und bundesweit beachteten schulischen Suchtpräventionsprojektes (siehe Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung 2018) konterkariert den fraktionsübergreifenden Willen einer starken präventiven Sucht- und Drogenstrategie. Ich erwarte von der Stadt und dem Träger, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um eine Fortführung des Projektes, gegebenenfalls auch mittels geordneten Trägerwechsels, zu erreichen.“

„Kinder und Jugendliche in suchtbelasteten Familien leiden besonders unter dem Drogenmissbrauch ihrer Eltern bis hin zur Kindeswohlgefährdung. Wir beobachten im Jugendhilfeausschuss seit Jahren mit großer Sorge eine dramatische Entwicklung in diesem Bereich. Mit Unverständnis habe ich die Pläne der Stadt vernommen, die Kosten für Hilfen für Kinder und Familien in schwierigen Situationen (Hilfen zur Erziehung) durch Leistungseinschränkungen einzudämmen. Einschnitte im Präventionsbereich setzen diesem Vorgehen die Krone auf. Mehr Kindeswohl und dadurch eine Senkung der Kosten für Kinderschutz erreichen wir nur, wenn wir die Zahl der Fälle reduzieren – durch fallspezifische, eng verzahnte und vernetzte Hilfsangebote sowie durch ein starkes Präventionsangebot. Hier sind Stadt und Träger gemeinsam gefordert.“

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