Internationaler Frauentag – 8. März

🔮Die Zukunft ist feministisch.🔮

Heute gibts #geballtenFeminismus zum heutigen internationalen Frauentag für alle ✊

Die Corona-Pandemie hat uns deutlich gezeigt, wie stark unser gesellschaftliches Zusammenleben und wirtschaften von der Arbeit von Frauen abhängt. Gedankt wurde viel, verbessert aber wenig.
Wir brauchen eine Politik, die Strukturen verändert und konkrete Maßnahmen umsetzt, damit Frauen und Männer gleichberechtigt zusammen leben können. Hier gehts ans Eingemachte.

📣Wir fordern:📣

🧨Selbstbestimmung:
> mybodymychoice – weg mit § 219a StGB!
> ehegattensplitting abschaffen und durch gezielte Förderung von Familien mit Kindern ersetzen

🧨Gleichberechtigung:
> entgeltgleichheitsgesetz – gleicher Lohn für gleiche Arbeit
> flexiblevollzeit – rechtlich abgesicherte Arbeitszeitsreduzierung

🧨die Hälfte der Macht den Frauen:
> paritätsgesetz – Demokratie bedeutet auch, dass Frauen und Männer gleichermaßen in den Parlamenten vertreten sind

💪für Gleichberechtigung
💪für eine feministische Regierung
💪für geballten Feminismus

Im Vorfeld haben wir unsere weiblichen Mitglieder gefragt:
Was sind eure Forderungen und Botschaften? Was wünscht ihr euch zum 08. März 2021 in der Welt, in Deutschland, in Sachsen, in Chemnitz?

= Linda =
Mein Vorschlag ist, das Thema mit der Selbstbestimmung der Frau und ihrem Körper (Abtreibung, ob die Frau einen Kinderwunsch hat oder nicht). Diese Gesetze sollten von Frauen geschrieben werden und nicht die alten Gesetzestexte aus der NS-Zeit. Mein Körper, meine Verantwortung, mein Recht.

= Britta =
Leider gibt es auch in Deutschland, in Chemnitz noch viel Gewalt an Frauen. Direkte Erscheinungsformen sind z.B.sexuelle Belästigung, Demütigung, Beleidigung, Prügel, Stalking,
soziale Kontrolle, Vergewaltigung. Deshalb lautet meine Forderung:
Die Gewalt an Frauen stoppen!

= Anna L. =
Frauen haben oft gute Ideen – aber uns fehlen die Vorbilder, die uns den Mut geben, diese umzusetzen. Deswegen wünsche ich mir, dass engagierte Frauen aus Geschichte und Gegenwart in den öffentlichen Diskursen sichtbarer werden.

= Bea =
Der Kulturhauptstadtgewinn im letzten Jahr war eines der euphorischsten Ereignisse im Zusammenhang mit der Stadt, in der ich lebe. Es war unglaublich und doch eröffnen sich auf einmal Chancen für Chemnitz, die so vorher nicht denkbar waren. Für mich ist es wichtig gleich von Anfang an, Frauen & LSBTIQ* mitzudenken und Pläne zu entwerfen. Das kommt einerseits aus der Gesellschaft heraus (z.B mit den finanziell geförderten Mikroprojekten), aber es muss auch von der Stadt und dem Kulturhauptstadtbüro auf der Agenda stehen. Deshalb lautet meine Forderung:
Die Kulturhauptstadt 2025 muss feministisch sein!

= Angela =
Auch der Frauentag steht dieses Jahr unter dem Zeichen der Pandemie.
Während die Krankheit selbst (bei ansonsten gleichen Vorbedingungen) für
Frauen weniger gefährlich ist als für Männer, sind wir von den
Pandemie-Maßnahmen verstärkt betroffen. Leider sehe ich inzwischen
überall, dass über Jahre erkämpfte Erfolge der Gleichberechtigung
verloren gehen. Frauen ziehen sich aus Entscheidungspositionen zurück
oder lehnen diese von vornherein ab – weil Schulen und KiTas nicht
verlässlich geöffnet sind und zahllose andere Erleichterungen des
Alltags wegfallen. Wir brauchen jetzt eine Strategie, um mindestens den
Vor-Pandemie-Stand wieder zu erreichen!!!

= Coretta =
Im Spielzeuggeschäft im roten Turm gibt es eine Ecke mit Mädchen-Spielzeug: Hier findet man Prinzessinnenkleider, Babypuppen inklusive Windeln und Kinderwagen, Puppenküchen und natürlich auch Besen, Waschmaschine, am allerbesten ist der kleine Putzwagen mit Wischmop, Staubwedel, Eimer und Lappen. Auf allen Verpackungen sind brave Mädchen zu sehen, während in einer anderen Ecke von den Verpackungen von Mikroskop, Bohrmaschine und Baukasten die frechen Jungs grinsen. Im Playmo-Katalog spielt das Mädchen mit dem Puppenhaus (in dem die Mama den Kinderwagen schiebt) und der Junge mit den Rittern.
In vielen Kinderbüchern, aber auch in Schulbüchern, in Serien und Filmen wimmelt es nur so von klassischen Familienmodellen: Mama, Papa, zwei Kindern – das essen macht Mama, Papa geht arbeiten – immerhin hat Mama Wutz einen Schreibtisch zu Hause. Wenn wir wollen, dass Kinder ohne die einschränkenden Rollenbilder im Kopf aufwachsen und sich so entwickeln können, wie es ihnen und nicht den gesellschaftlichen Erwartungen entspricht, brauchen wir im Erziehungs- und Bildungsbereich mehr Diversität, weniger (am besten keine) klassischen Rollenanforderungen, Geschichten von mutigen Mädchen (und natürlich auch Jungs), weinenden Jungs (und natürlich auch Mädchen), putzenden Vätern (und natürlich auch Mütter), homosexuellen Eltern, non-binären Held:innen, Happy-End für Single-Charaktere – da gibt es so viel zu erzählen. Die Kindergärten und Schulen stehen hier besonders in der Pflicht – ich möchte nicht hören, dass mein kleiner Sohn für einen Jungen recht schön singen kann und meine Tochter so ein richtiges Mädchen ist. Ich möchte keine Aufgaben sehen, in denen die Mädchen ein Backrezept und die Jungs eine Bedienungsanleitung als Beispieltext bekommen. Lehrer:innen, Erzieher:innen, Fernsehmacher:innen, Autor:innen, Spielzeugmacher:innen, Eltern … – lasst uns das gemeinsam ändern.
In Sachen Rollenbilder ist es Zeit für eine Rolle vorwärts.

Vielen Dank für eure Einsendung. Nur gemeinsam, nur mit dir!

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