Barrierefreiheit ist gerecht, notwendig und umsetzbar!

„Ich habe eine körperliche Beeinträchtigung, aber bin nicht behindert – entgegen meines Ausweises. Nein, ich werde behindert – durch Hürden, Diskriminierung und Barrieren. Digital und analog: Barrierefreiheit ist gerecht, notwendig und umsetzbar!“ sagt Karola Köpferl, unsere Chemnitzer Direktkanditatin für den Bundestag.

Am 5. Mai war Europäischer Protesttag der Menschen mit Behinderungen und am 20. Mai ist der Global Accessibility Awareness Day, der weltweite Aktionstag für digitale Barrierefreiheit. Diese beiden Anlässe rahmen die bundesweiten Aktionstage Barrierefreiheit, zu denen die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen aufruft. Ein Aufruf, den besonders unsere bündnisgrüne Direktkandidatin Karola Köpferl von Herzen teilt – denn Inklusion und Teilhabe sind ihr ein ganz besonderes Anliegen und eines ihrer politischen Schwerpunktthemen.

„Haltung bewahren – Politisch wie im Alltag – und gerade in Chemnitz – ist wichtig. Daher trage ich oft das „blaue Ding“, dass ihr im Foto seht. Das ist mein professionelles Back-up, denn es unterstützt meine Wirbelsäule. Durch eine starke Autoimmunerkrankung funktioniert diese nicht mehr so wie gedacht. Aber ich bin immer für Support zu haben, also kommt die Orthese immer mit, wenn ich lange stehen oder sitzen muss.“


Die aktuelle Situation von Menschen mit Behinderung schätzt Karola als hochproblematisch ein:

„Das Coronavirus hat uns seit über einem Jahr im Griff. Es wichtig in krisenhaften Zeiten wie in einer Pandemie, alle Menschen zeitnah mit aktuellen Informationen zu versorgen. Viele Menschen mit Behinderung sind von der derzeitigen Situation besonders betroffen, weil sie ein höheres Risiko haben, schwer zu erkranken. Doch beobachte ich, dass viele Menschen mit Beeinträchtigungen vom Informationsfluss leider ausgeschlossen sind, weil ihnen aktuelle Informationen nicht in barrierefreien Formaten zur Verfügung gestellt werden.“

Im Alltag denken wir bei Barrierefreiheit an Rampen statt Treppen und absenkbare Busse. Doch der Begriff geht viel weiter. Nach dem Behindertengleichstellungsgesetz ist Barrierefreiheit klar definiert: Die Umwelt muss so gestaltet sein, dass sie von allen (!) Menschen ohne zusätzliche Hilfen genutzt und wahrgenommen werden kann.
Zur Umwelt zählt auch die digitale Welt. Dass auch die barrierefrei wird, ist für Karola Köpferl eine zentrale Zielsetzung:

„Digitale Barrierefreiheit umfasst alles, was den Zugang zum Internet oder zu digitalen Anwendungen betrifft. Denn viele Informationen oder Dienstleistungen sind nur noch online zugänglich. Menschen mit Beeinträchtigung und/oder ältere Menschen werden dann ausgeschlossen, wenn sie diese Informations- und Kommunikationsangebote nicht wahrnehmen können.
Dabei nutzen Menschen mit Schwerbehinderung das Internet überdurchschnittlich intensiv. Computer werden dabei zum Beispiel über reine Tastatursteuerung, Braille-Zeilen, Sprachausgabe oder Joysticks bedient. Konkrete Hindernisse sind dann zum Beispiel, dass Texte oder Formularfelder schlecht erkennbar sind, wenn sie sich nur gering vom Hintergrund abheben. Videos oder Podcasts sind ein Trend im Netz. Gehörlose Menschen können diese nicht nutzen, wenn sie keine Untertitel enthalten.
Insbesondere gehörlose, schwerhörige, blinde und sehbeeinträchtigte Menschen sowie Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung benötigen barrierefreie Formate für die Information und Kommunikation.

Das Internet muss und kann barrierefrei werden.“ fordert Karola Köpferl.

Digital- und Netzpolitik ist für uns Bündnisgrüne eine zentrale Querschnittsaufgabe für eine moderne und gerechte Gesellschaft. Barrierefreiheit, analog und digital, ist gerecht, notwendig und umsetzbar.

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