Statistik zeigt: Je jünger die Bevölkerung, desto mehr Migrationshintergrund
Katharina Weyandt, migrationspolitische Sprecherin der Fraktionsgemeinschaft BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN warnt vor den geplanten Kürzungen bei der Flüchtlingssozialarbeit: „Der geplante Kahlschlag bei Kinder- und Jugendhilfen trifft diejenigen, die nach breitem gesellschaftlichen Konsens besonders unter der Corona-Pandemie gelitten haben, und er trifft die junge Generation mit Migrationshintergrund mehrfach – allein weil sie laut der städtischen Statistik überproportional in dieser Altersgruppe vertreten sind.
Zusätzlich stehen in den betroffenen Schulen und Kitas dringend benötigte Kräfte wie Migrationslotsen direkt auf dem Sparplan im Bereich Kinder/Jugend. Wenn jetzt Geflüchtete ankommen, aber die Beratungszeit der Flüchtlingssozialarbeit um die Hälfte gekürzt wird, werden aus kleinen Herausforderungen mit den ungewohnten bürokratischen Abläufen leicht große Probleme. Und wenn die Eltern mit den Problemen alleine dastehen, belastet das auch das gute Aufwachsen der Kinder und Jugendlichen in Kita und Schule und schadet insgesamt der Integration der Zugezogenen. Dabei darf die Stadt Chemnitz für ihre Zukunft niemanden aus der jungen Generation verlieren!
Schon jetzt sind auch die Frauen mit Migrationshintergrund überproportional bei den Geburten vertreten. Und der Arbeitsmarkt ruft immer deutlicher nach Nachwuchs. Während mit großem Aufwand Programme zur internationalen Fachkräftegewinnung aufgelegt werden, dürfen die nicht vernachlässigt werden, die hier aufwachsen.
Unter Aufbietung aller Kräfte haben die Träger beim Ausbruch des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gemeinsam mit Ämtern und vielen Ehrenamtlichen den rasanten Flüchtlingszustrom bewältigt und sollen als Dank Personal entlassen?
Was am Anfang versäumt wird, lässt sich schwer aufholen – das gilt für Kinder und Jugendliche und für Neuankömmlinge in einem Land. Auch dies muss Chemnitz mit Blick die Vorbereitung auf das Kulturhauptstadtjahr 2025 im Blick behalten.
In zwei Jahren sollten sowohl die Neuausrichtung des Bürgergelds Richtung Qualifizierung und Verschlankung als auch die neuen vom Bund geplanten Aufenthaltsgesetze die Sozialberatung erleichtern. Das kann evaluiert und in den zuständigen Gremien des Stadtrats beraten werden. Bis dahin ist jede Kürzung kurzsichtig und gefährlich.“
Pressemitteilung vom 27.11.2022
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