Ein Wort zu Lützerath

von Karola und Coretta, KV-Sprecherinnen

Das, was in Lützerath gerade passiert, macht viele Menschen, insbesondere aktive Klimaschützer:innen wütend – uns auch.

Mit dem Abbau und Verbrennen der Kohle unter Lützerath reißen wir endgültig unser Klimaziel.
Wir finden es falsch, dass angesichts der jetzt schon deutlichen Auswirkungen der Klimakatastrophe und der noch deutlicheren Vorhersagen, für das was kommt, im Jahr 2023 immer noch Lebensraum zerstört wird, um Kohle abzubauen. Wir finden zudem die Eskalation in Lützerath, die durch die Räumung ausgelöst wurde, falsch und sprechen uns gegen jegliche Gewaltausübung bei der Räumung und der Gegenwehr gegen die Räumung aus.

Auf unserem Bundesparteitag 2022 gab es eine Diskussion zu einer deutlichen Positionierung der Parteibasis GEGEN die Räumung und Abbaggerung von Lützerath. Unser Delegierter hat sich gegen die Räumung positioniert. Aktuell gibt es einen offenen Brief an Robert Habeck und Mona Neubauer, der Bemühungen dazu einfordert, die Räumung von Lützerath zu stoppen. Wir, also Karola und Coretta haben unterschrieben.

Wir können den Frust und die Angst der Klimabewegung um die Klimakatastrophe mehr als nachvollziehen. Denn wir teilen ihre Sorge und ihre Ziele. Es gibt mit Vernunft betrachtet, keinen einzigen verantwortungsvollen Grund, die Ziele der Klimabewegung nicht zu teilen. Zudem gibt es eine gesetzliche Verpflichtung zu Klimaschutz. Klimaschutz ist keine Ideologie, sondern die zentrale politische Aufgabe unserer Zeit.

Leider sehen das nicht alle Menschen so. Faktenverzerrung zur Klimakatastrophe – gestreut durch die CDU und aller rechts drumherum – ist leider weiterhin sehr wirkmächtig. Auch führen die Auswirkungen der jahrzehntelangen verantwortungslosen Politik der Klimaschutzverhinderung auf Bundes- und Landesebene zu einer schwierigen Ausgangslage für Klimaschutzpolitik heute.

Es gibt in unserer Partei eine große Kontroverse dazu, wie wir angesichts dieser Lage handeln sollten, welche Kompromisse notwendig sind, welche Maßnahmen umsetzbar, welche Wege zu gehen sind.
Wir müssen selbstkritisch eingestehen, dass diese Kontroversen auch dazu führen, dass wir uns nicht entschieden genug und mit gebündelten Kräften überall und jederzeit für Klimaschutz einsetzen.

Aber: Klimaschutz braucht ein gemeinsames Tun. Das gilt auch für Klimaschutz hier in Chemnitz.
Wir setzen uns dafür ein, dass wir, die klimaschützenden Menschen in Chemnitz, unsere Kräfte weiterhin bündeln. Wir laden ein zu einem friedlichen Miteinander und freuen uns auf konstruktive, gern auch kritische Gespräche.

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