Noch 10 Tage bis Weihnachten. Dieses Jahr müssen wir uns mit unseren Weihnachtsfeierlichkeiten einschränken.
Unsere Geschäftsführerin Doris hat dafür mit dem 3. Teil ihres lyrischen Adventskalenders, hinter dem 14. Türchen, ein paar Gedanken für euch.
Am 14.12.2011 begeisterte mich Johanna mit dem Gedicht „Vergnügungen“ von Bertolt Brecht. 2020 scheint mir das ideale Jahr für dieses Gedicht. Für die meisten bedeutet 2020 ein Jahr der Entbehrungen und des Verzichts und die daraus resultierenden psychosozialen Verwerfungen müssen wir auch in Zukunft sehr ernst nehmen. Doch gerade, wenn die eigene Welt im Argen liegt, können Perspektivwechsel zu neuer Kraft und Hoffnung führen. In seinem Gedicht offenbart uns Brecht 16 Perspektiven – von alltäglichen Kleinigkeiten, über Achtsamkeit bis hin zu sinnlichem Genuss – die Vergnügen bereiten können. Mich ergreift am meisten der überraschend nüchterne Höhepunkt am Ende des Gedichts.
Brechts „Vergnügungen“ stammen aus dem Jahr 1954 und erscheinen manchen vielleicht veraltet. Tatsächlich kann das Internet auch Vergnügungen bereit halten, die uns durch die dunkle Zeit bringen. Am Ende dieses Beitrages habe ich deshalb noch zwei Empfehlungen für euch, die mir vergnügliche Stunden bereiteten. Und damit wünsche ich euch nun viel Vergnügen!
Herzlichst,
Doris
Vergnügungen
Der erste Blick aus dem Fenster am Morgen
Bertolt Brecht
Das wiedergefundene alte Buch
Begeisterte Gesichter
Schnee, der Wechsel der Jahreszeiten
Die Zeitung
Der Hund
Die Dialektik
Duschen, Schwimmen
Alte Musik
Bequeme Schuhe
Begreifen
Neue Musik
Schreiben, Pflanzen
Reisen
Singen
Freundlich sein.
