Der 25. April ist Internationaler Tag des Baumes. „Dieser Tag gibt in besonderem Maße Anlass, den Blick auf die Entwicklung des Chemnitzer Stadtgrüns zu richten.“, sagt Petra Zais, Stadträtin der GRÜNEN Fraktion im Chemnitzer Stadtrat.
„Seit Jahren wissen wir, dass wir als Folgen des Klimawandels mit einem Anstieg der mittleren Temperatur sowie mit weniger Niederschlägen im Frühjahr und im Sommer zu rechnen haben. Stadtbäume erhalten auch deshalb eine wachsende Bedeutung, weil sie Temperaturunterschiede ausgleichen sowie Wasser und das klimaschädliche Treibhausgas CO2 binden. Bäume reinigen die Luft, schützen vor Lärm und Feinstaub und spenden Schatten. Allerdings sind in Sachsen und damit auch in Chemnitz Bäume besonders gefährdet. Seit Inkrafttreten der Änderung des Sächsischen Naturschutzgesetzes im Oktober 2010 und dem damit einhergehenden Niedergang des Baumschutzes, ist eine Zunahme von Fällungen zu verzeichnen.
Auffällig auch, die vielen verunsicherten Bürgerinnen und Bürger, die sich über nicht nachvollziehbare Fällungen – auch im Zuständigkeitsbereich der Stadtverwaltung – beschweren. Immer wieder erreichen uns dazu Hinweise und Anfragen, wie zuletzt bei Fällungen im Chemnitzer Stadtpark.“, so Zais weiter. „Im Rahmen meiner regelmäßigen Anfragen zum kommunalen Baumschutz wurde deutlich, dass es in den drei Jahren von 2011 bis 2013 zu einer spürbaren Reduzierung des Baumbestandes im Stadtgebiet gekommen ist. In diesem Zeitraum wurden ca. 3.300 unter Schutz stehende Bäume gefällt. Wie viele Bäume auf privaten Grundstücken gefällt wurden, ist nicht zu erfassen, da mit der Gesetzesnovelle keine Anzeigepflicht mehr besteht und ein Baumkataster über den Baumbestand auf privaten Grundstücken in der Stadt Chemnitz nicht existiert.
Angesichts dieser Zahlen ist es dringend geboten, den Baumschutz wieder stärker in den Fokus des kommunalen Handelns zu stellen. So sind z. B. weitere Sparmaßnahmen beim Grünflächenamt und im Umweltamt kontraproduktiv, da bereits mit dem derzeitigen Personalbestand weder ausreichende Pflege noch umfassende Kontrollen von Baumfällungen möglich sind“, so Zais abschließend.
Ratsanfragen zum Thema:
RA-014-2014 Antwort Kommunaler Baumschutz
