Steig aufs Rad, für eine zukunftsfähige, nachhaltige Tierhaltung, für Umwelt, Tierschutz und Gesundheit. Treff 10 Uhr Neumarkt Chemnitz / Ziel Campingplatz Rabenstein.
Die Deutschen essen gern Fleisch. 1980 hat der durchschnittliche Deutsche noch 30 Kilogramm Fleisch und Wurst pro Jahr gegessen, 2009 waren es rund 88 Kilogramm. Fleisch ist ein Massenprodukt geworden und das trotz BSE-Krise, Gammelfleisch und Antibiotika Skandal. Im Raum Sachsen sind Schweinemast und Geflügelzucht neben der Gentechnik die beiden Hauptprobleme. Bäuerliche Betriebe können nicht überleben, da für ein Kilo Schlachtgewicht Schwein nur 1,30 € gezahlt werden (im weltweiten Wettbewerb bspw. in den USA sogar nur 90 Cent). 65 % der Landwirtschaft in Sachsen sind zurückgegangen, stattdessen aber hat sich die Schweinemast verdoppelt. Seit 2001 sind die Ställe fünfmal größer. Aber ein einzelnes Schwein hat gerade mal 0,7 m² Platz zur Verfügung. Im Osten, und damit auch in Sachsen, siedeln sich viele Tierfabriken an. Hier gibt es billige Fachkräfte und vom Land ist eine Förderung bis zu 40 % möglich. Zudem existieren mehrere Förderrichtlinien und damit eine Politik der kritiklosen Ansiedlung in Sachsen. So wird bspw. eine alte Schweine-Anlage in Borna von den Niederlanden als Riesenanlage für 100.000 Schweine wieder aufgebaut. Ein großes Problem sind auch die anfallenden Güllemengen. Meist gibt es Abnahmeverträge für 4 bis 5 Jahre. Gülle wird als Wirtschaftsdünger deklariert. Es hat sich ein lukrativer Gülle-Handel entwickelt. Anfänglich wurden Antibiotika in der Tierhaltung nur im Krankheitsfall eingesetzt, die gesundheitsbelastenden Bedingungen in der Massentierhaltung, sowie der wachstumsfördernde Effekt der Antibiotika, führten dazu, dass sie bedenkenlos dem Futter beigemischt werden. Über die Hälfte der Weltproduktion von Antibiotika landet so im Stall! Z. B. werden 96 % unserer Hähnchenbestände mit bis zu 8 verschiedenen Antibiotika versorgt. Wer oft Fleisch aus Massentierhaltung verzehrt, kann dadurch eine Antibiotikaresistenz entwickeln, die im Krankheitsfall eine Behandlung verhindern kann. Nicht zu vergessen, dass auf das Konto der Nutztierhaltung 18 % der weltweiten Treibhausgasemissionen gehen und 16.000 Liter Wasser für die Produktion von 1 kg Rindfleisch notwenig sind.
Die Zukunft der Tierproduktion hängt alleine von den Konsumenten ab. Wir haben es in der Hand, wie wir mit Tieren umgehen und auf welche Art wir sie behandeln. Es trifft am Ende wieder uns und unsere Nachkommen.
Der Aktionstag Nachhaltigkeit findet auch in Freiberg und Leipzig statt.
Zeitschiene Rad-Demo Chemnitz, 3. Juni 2012:
10 Uhr Treffen auf dem Marktplatz in Chemnitz
10 – 11 Uhr Auftaktkundgebung, Infostände, Redner, etc.
11– ca 13.30 Uhr Raddemo nach Rabenstein
ab 13.30 Uhr Veggi-Picknick – Campingplatz Rabenstein, nette Gespräche,
lecker Essen (vegetarischer Gulasch vom Tierschutzverein Chemnitz)
15 Uhr Lesung “Wie ich verlernte Tiere zu essen” mit dem Autor Marsili Cronberg
Redner:
Manfred Hastedt – Umweltzentrum/ Agenda 21
Thomas Scherzberg – Vorsitzender Agenda- Beirat
Steffen Mehl – Tierschutzverein Chemnitz
Tobias Tannenhauer – Sprecher LAG Tierschutz, B90/Grüne
Sebastian Ködel – NATUC
Christian – Tierrechts-Aktionsgruppe Chemnitz
Karl – SDS Chemnitz
Weitere Informationen: Stadtrat BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Kai Rösler, mobil 0177 2102580
Es laden ein:
Studentenrat, umweltZUNG, NATUC, Chemnitzer Tierschutzverein, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Grüne Jugend,
Tierrechts-Aktionsgruppe Chemnitz, die Linke SDS, attac-Chemnitz , Umweltzentrum Chemnitz,
Grüne Liga- Tierschutz AG und Greenpeace-Chemnitz.
www.umweltzung.blog.com