Das zauberhafte Türchen Nummer 3 hat für euch unsere wunderbare Geschäftsführerin des Kreisverbandes Chemnitz, Doris Wedel, erarbeitet.

Doch nicht nur dieses.

Doris hat eine 5-teilige lyrische Reihe in diesen Adventskalender hinterlegt, die euch durch Text und Ton verzücken wird.

Liebe Freund:innen,

im Jahr 2011 studierte ich in meiner mittelfränkischen Heimat an der Universität Erlangen-Nürnberg. Es war eine grandiose Zeit und ich lernte viele Menschen kennen, die alle für sich besonders, liebenswert und kreativ waren. In meinem Freundeskreis befand sich damals auch Johanna, eine passionierte Lehramtsstudentin der Germanistik und Geographie. Johanna liebte es, im Karst zu wandern und Menschen für die Schönheiten der Natur und der deutschen Sprache zu begeistern. Für die Adventszeit hatte sie sich dafür einen lyrischen Adventskalender ausgedacht. Täglich sendete sie uns ein Gedicht oder einen Spruch und analysierte für uns – ein bisschen à la Elke Heidenreich – die tieferen Bedeutungen. Am Ende jeder Nachricht bedachte sie uns auch mit einem Wunsch und einer Hoffnung.

Diesen Adventskalender habe ich mir bewahrt und einzelne Auszüge daraus möchte ich in den kommenden Wochen gerne mit euch teilen. Vielleicht erfreuen sie euch genauso, wie mich damals.

Wir beginnen mit einer Hommage an meine Heimat und den fränkischen Dialekt. Als Fränkin war es für mich am Anfang wirklich schwierig, in Sachsen anzukommen und mich in den Dialekt reinzuhören. Manches verstehe ich bis heute nicht. Mal sehen, wie es euch mit meiner Mundart geht 😉 Zur Kontrolle habe ich euch den Text unten angefügt. Falls euch zwischen dem Text und meiner Mundart Unterschiede auffallen sollten, dann liegt das sicher daran, dass der Autor und ich aus unterschiedlichen fränkischen Gegenden stammen.

Herzlichst,
Doris

Fetzn un Zeddl

Worumm schrabbdn a Dichder sei Dexde?
Mancher maand, er hädd hald nix Bessers zer doo.
Beim Schreim issersi selber der Näggsde.
Dernooch lichdn nämmer vl droo.

Der Dichder is woschd. Der Dexd is, wos zelld.
Vlleicht fanga annera wos doo dermied oo.
Gschriem bliehd unner Sprooch auf un wird a Weld
Un an di Sprich hänga langa Gschichdn droo.

Iech denggmer mein Daal
Un machmer mein Reim.
Iech schweichmi aus in mei Werder
Un reedmi ins Leem, hinder meina Scheim.

Schwazzweiß kummi voor aufm Babbier
Un geh langsam in Dood aufn Leim.
Is Leem fraali stehd auf an annern Bladd
Obber Fetzn und Zeddl sinns, wosmer am End bleim.

Helmut Haberkamm