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Kreisverband Chemnitz

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Konsolidierungskonzept für den Chemnitzer Tierpark

Einbringungsrede Antrag Konzepterstellung Tierpark / Thomas Lehmann 29.02.2012, Stadtratssitzung / Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte, sehr geehrte Gäste,

keine Sorge, es geht heute nicht um das Paarungsverhalten von Trampeltieren, die Fress-gewohnheiten von Stachelschweinen oder um die Fußpflege von Krallenaffen. Nein heute geht es um die Attraktivität unseres Tierparks. Um seine Attraktivität für Mensch und Tier.

Ich möchte mich erst einmal bei den Fraktionen von CDU, Linken, SPD und FDP sowie dem Stadtrat Andreas Wolf bedanken, die alle diesen Antrag unterstützen. Sehr gut, wenn wir auf Sachebene so eng zusammenarbeiten können.

Unser Tierpark ist die besucherstärkste Freizeiteinrichtung unserer Stadt. Im Jahr 2011 besuchten 164.000 Menschen unseren Tierpark. Darunter ca. 60.000 Kinder und Jugendliche bis zu 16 Jahren. Das sind mehr Besuche als 2010, aber die Zahlen liegen leider weit hinter denen von z.B. 2005 und 2007. In vergleichbaren Städten mit kleineren Zoos als in Chemnitz war der Besucherandrang sehr viel höher. Als Beispiele möchte ich hier Aachen, Halle und Bochum erwähnen. Die neuesten Tierparkstatistiken für ganz Deutschland zeigen, dass die Zoos immer stärker zu Publikumsmagneten werden. In den letzten zehn Jahren stieg der Besucherandrang in den einzelnen Anlagen um durchschnittlich 2,5 % jährlich. Davon ist Chemnitz weit entfernt. Grund genug, der Einrichtung auch von Seiten des Stadtrates wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken und Verbesserungen anzustreben.

Deshalb fordern wir ein Konzept für unseren Tierpark. Er muss zumindest seine derzeitige Attraktivität behalten. Mehr ist bei der angespannten Finanzlage im Augenblick nicht möglich. Aber dazu gehört eben auch eine kontinuierliche Werterhaltung bzw. der Neubau von Gehegen, die in die Jahre gekommen sind. Ein Werterhaltungs- und Investitionsplan für die nächsten 10 Jahre ist also zwingend für so ein Konzept. Damit die Ausgaben für die Stadt kalkulierbar werden. Aber wir benötigen auch eine Vision. Wo wollen wir mit unserem Tierpark überhaupt hin. Natürlich werden wir uns auch in Zukunft nicht mit Leipzig und Dresden messen können. Aber klein, fein und attraktiv sollte unser Tierpark schon sein, um zumindest für den Raum Westsachsen als gern besuchte Adresse zu gelten.

Und bei einer Vision sollte es erst einmal keine Denkverbote geben. Es gibt ja aus allen Richtungen gute Ideen. Zum Beispiel die Integration des Pelzmühlenteiches in die Anlage oder die Idee von Herrn Dr. Füßlein mit der Verlagerung des Botanischen Gartens auf das Gelände des Kulturpalastes. Derzeit haben wir mit Wildgatter, Bot. Garten, Tierpark und Naturkundemuseum vier naturbildende Einrichtungen. Sehr viel für einen Stadt wie Chemnitz. Hier müssen wir sinnvolle Synergien entwickeln, um trotz notwendiger Spar-samkeit Hingucker für diese Stadt zu erhalten bzw. zu gestalten. Dabei sollten auch neue Betreiberformen in Betracht gezogen werden. Beispielsweise ein großer budgetierten Kultur und Bildungseigenbetrieb wie in Jena. Verwaltungsabläufe wären so effektiver zu gestalten, Drittmittel besser einzuwerben und ein Budget würde mehr Investitionsfreiheit, aber auch eine bessere Kalkulierbarkeit für den jährlichen Haushalt der Stadt bringen.

Eine Vision bedeutet auch nicht, dass morgen die Bagger anrücken und den Tierpark in eine neue Yellowstone-Landschaft umbauen. Nein eine Vision ist ein Ziel, welches man auch in kleinen Schritten erreichen kann.

Am Anfang muss aber eine Bestandsanalyse stehen. Darauf muss sich ein Personalkon-zept, ein Konzept für Werterhaltungsmaßnahmen und für Entwicklungsziele aufbauen. Ein großes Augenmerk möchte ich auch auf ein pädagogisches Konzept und die Öffentlich-keitsarbeit legen. Denn stellen Sie sich vor, wir verschönern und verschönern nur keiner weiß es.

Unser Antrag ist ja schon vor einiger Zeit entstanden. Deshalb ist natürlich der Zeitpunkt der gewünschten Erstellung nicht mehr zu halten. Wir würden uns aber wünschen, wenn das Konzept bis September vor der Haushaltseinbringung für das Jahr 2013 fertig wird, um gegebenenfalls noch notwendige Schritte einleiten zu können. Den entsprechenden Änderungsantrag liegt Ihnen vor.

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