BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Kreisverband Chemnitz

Angebotsoffensive im Nahverkehr von Chemnitz nötig – Grüne: Taktung, Linienführung, Fahrpreise und Reisezeit im Nahverkehr verbessern

verkehr_2Zur Fortschreibung des Nahverkehrsplans in Chemnitz merkt Martin Schmidt, Bündnisgrüner Stadtrat und Mitglied im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss an:

„Die erneuten Rückgänge bei den Fahrgastzahlen im Jahr 2011 sind enttäuschend. (FP vom 19.01.2012) Aus unserer Sicht muss dringend umgesteuert werden. Sicherlich ist das Problem komplex, aber Erfahrungen aus anderen Städten und Ländern zeigen, dass oft drei Faktoren den Nahverkehr besonders beeinflussen: Taktzeiten, Reisezeit und Fahrpreise. Die Festlegung auf 10,20, 30 und 60 Minuten Takte muss überdacht werden. Busse und Bahnen müssen bis mindestens 20 Uhr im normalen „Tagverkehr“ die Haltestellen bedienen und erst dann in den Abendverkehr wechseln. Neue Querverbindungen, d. h., neue Linien sind unabdingbar. Die Reisezeit mit dem gesamten ÖPNV in Chemnitz muss verbessert werden, d. h. die Vorrangschaltung für Busse und Bahnen muss ausgeweitet werden. Bei den Tarifen muss ein weiterer Preisanstieg verhindert werden. Wir werden uns aktiv an der Gestaltung des Nahverkehrsplans beteiligen und unsere konkreten Vorschläge einbringen.“

Hintergrund: Der aktuelle Nahverkehrsplan liefert einige Anhaltspunkte für Stärken und Schwächen im Chemnitzer Nahverkehr.

Taktung: Die Festlegung auf die 10-Min, 20-Min usw. Takte (sichtbar an der zweiten Zahl in der Nummer der Linie) ist nicht zielführend. Der Fahrgast muss trotzdem auf den Fahrplan schauen, da er nicht den genauen Abfahrtszeitpunkt bringt. In diesem Taktschema sind auch keine „Zwischenlösungen“ möglich, welche an einigen Stellen sinnvoll sind. (z. B. Taktverdichtung auf 12-15 Minuten auf der Linie 22) außerdem fehlen auf bestimmten Relationen Verbindungen. Warum gibt es von einem beliebten Wohnstandtort wie dem Kaßberg keine direkte Busverbindung zum Hauptbahnhof?

Reisezeit: Die Reisezeit auf vielen Relationen innerhalb von Chemnitz noch zu langsam. So betrug im Jahr 2007 die Reisegeschwindigkeit von Straßenbahnen in Chemnitz nur 18,2 km/h. (Vgl. Drs. 4/7683) Mit der Vorrangschaltung von Bussen und Bahnen wird der richtige Weg eingeschlagen. Dieser sollte konsequent weiter verfolgt werden.

Fahrpreise: Sicherlich ist der Wunsch der Verkehrsunternehmen verständlich, steigende Energiepreise an die/den Kundin/Kunden weiter zu geben. Nur wie in vielen Leserbriefen deutlich wird, birgt dies die Gefahr, weitere Menschen für den ÖPNV zu verlieren.

Zusammenfassend hat der Nahverkehr in Chemnitz noch große Potenziale, die es zu Nutzen gilt.

Die Kurzfassung des Nahverkehrsplans ist einzusehen unter: http://www.chemnitz.de/chemnitz/de/stadt_chemnitz/verkehr/verkehrsentwicklungplan/downloads/nvp_2006_2011_kurzfassung.pdf

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