Die Konturen zur Neuausrichtung der Chemnitzer Energieversorgung zeichnen sich klar ab. Wie Bündnis 90/Die Grünen zusammen mit den bürgerschaftlichen Vertretern einer erneuerbaren Energiewende seit langem sagen, wird dabei die Braunkohle keinerlei Rolle mehr spielen. Dies machte nun auch Herr Warner, Geschäftsführer der eins energie in Sachsen GmbH & Co. KG, im letzten Planungs-, Bau- und Umweltausschuss deutlich.
Die Grüne Stadträtin Meike Roden erklärt dazu:
„Chemnitz ist nunmehr Vorreiter beim Kohleausstieg. Die eins geht hier einen wichtigen Schritt, um die Schadstoffbelastung der Luft zu senken und damit zum Gesundheitsschutz der Menschen hier in Chemnitz beizutragen. Wichtig ist jetzt, den Umstieg zu gestalten. Das sind wir auch den im Kraftwerk arbeitenden Menschen schuldig.“
Das Konzept der eins sieht einen stufenweisen Ausstieg aus der Braunkohle bis in 12 Jahren vor. Schon innerhalb der nächsten fünf Jahre soll die Kohleverstromung etwa halbiert werden. Herr Warner macht dafür neben wirtschaftlichen Gründen auch eine mangelnde Akzeptanz der Bevölkerung für die Braunkohle verantwortlich.
Dem zustimmend erklärt unser für Energiefragen zuständige Stadtrat Bernhard Herrmann:
„Chemnitz wird damit noch vor dem Jahr 2030 aus der Braunkohle ausgestiegen sein. Wir werden vorbildhaft zeigen, dass dies auch sozialverträglich und unter Wahrung der Versorgungssicherheit bei Wärme und Strom erfolgen kann. Wirtschaftlich erforderlich ist es für den Energieversorger allemal. Und vor allem ein vorbildlicher Beitrag zum Klimaschutz.“
Das durch die eins in den letzten 18 Monaten erstellte Konzept zur Neuausrichtung der Energieversorgung, sieht eine Dezentralisierung der Strom- und Wärmeerzeuger vor. Dabei sollen vor allem weit klimafreundlichere, vergleichsweise kleine Blockheizkraftwerke auf Erdgasbasis eingesetzt werden. Für eine Grundlastversorgung mit Wärme wird aber weiterhin auch an der Option einer Abfallverbrennung festgehalten. Auch ist die Verbrennung von Holz vorgesehen.
Hierzu erklärt Stadtrat Bernhard Herrmann:
„Eine moderne großstädtische Energieversorgung muss – bei Wärme und Strom – vor allem flexibel sein. Somit kann sie in wind- und sonnenarmen Zeiten wertvolle – und damit auch gut bezahlte – Energie liefern. Sie vermeidet dann zugleich die Verschwendung wertvoller Wärme. Einsparung und Effizienz sind aber erste Grundlage für jede nachhaltige Energieversorgung.“
Die noch immer optional vorgesehene Abfallverbrennung ist unflexibel. Sie müsste dauerhaft betrieben werden. Mit ihr würde daher kaum Strom erzeugt und sie provozierte auch weiterhin ein hohes Maß an Wärmeverschwendung. Zu viel Holzverbrennung ist ökologisch umstritten.
Dazu sagt Herrmann:
„Eine unflexible Feststoffverbrennung passt nicht zum Konzept der ökologischen und damit auch langfristig wirtschaftlichen Neuausrichtung der Energieversorgung. Die von den Menschen deutlich abgelehnten Ideen einer Abfallverbrennung in Chemnitz müssen daher ein für allemal vom Tisch. Als verantwortliche Kommunalpolitiker und der mit mehr als 25% beteiligten Stadt Chemnitz, müssen wir eigene kommunale Positionen für unsere Energieversorgung entwickeln und rechtzeitig dem Energieversorger eins zur Mitberücksichtigung vortragen.“