Der Stadtverband Chemnitz Bündnis 90/DIE GRÜNEN wendet sich gegen die unfairen Strompreise, indem die EEG-Umlage die Großindustrie subventioniert, aber dem Bürger vorgetäuscht wird, der Ökostrom sei schuld.
Vorsitzende Katharina Weyandt rechnet vor: „Wenn eine Chemnitzer Familie mit einem Durchschnittsverbrauch von 2400 kWh nächstes Jahr insgesamt etwa 40 Euro mehr für den Strom ausgeben muss, dann wandert rechnerisch ein Zehner direkt an die Großindustrie, die von der EEG-Umlage befreit ist.“ Das sind laut dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bundesweit fast 1000 Stromabnahmestellen, in Chemnitz nur die CVAG für den Straßenbahnbetrieb und die Trompetter Guss Chemnitz GmbH. Nur ein Zehner wird direkt durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien verursacht.
Wie Bernhard Herrmann, Geschäftsführer der Chemnitzer Bürgersolaranlagen, Mitglied im „Bund der Energieverbraucher“ und „Sachkundiger Bürger“ im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss erläutert, liege fast die Hälfte der nächsten Erhöhung daran, dass der Strom durch Wind und Sonne an der Strombörse so billig geworden ist. Dadurch profitierten wiederum die Strom-Großverbraucher, an den Verbraucher wird der niedrige Preis nicht weitergegeben: „Gerade in diesen Tagen ereicht der Börsenpreis seinen historischen Tiefststand“, so Bernhard Herrmann.
Katharina Weyandt weist darauf hin: „Die Milliarden Kosten für die Atomkraftwerke und die Sanierung der Braunkohlegebiete erscheinen nicht auf der Stromrechnung, obwohl sie von den Steuerzahlern getragen werden und noch uns Generationen lang belasten werden. Vom Ausbau der erneuerbaren Energie profitieren dagegen alle.“
Ihr Fazit: „Der Bürger wird zur Kasse gebeten und auch noch für dumm verkauft.“
Bündnis 90/DIE GRÜNEN sammelt Unterschriften gegen die unfairen Strompreise, die der Bundeskanzlerin zum Energiegipfel übergeben werden.
Soziale Entlastung
Um die kleinen Einkommen sozial zu entlasten, schlagen Bündnis 90/DIE GRÜNEN unter anderem vor, dass alle Stromversorger ihren Kunden mindestens einen „Stromspar-Tarif“ anbieten, bei dem die Grundgebühr entfällt und bei dem es sich wirklich lohnt, weniger Strom zu verbrauchen.
Einkommensschwache Haushalte sollen außerdem dauerhaft entlastet werden, indem Bezieherinnen und Bezieher von Wohngeld einen Klimazuschuss erhalten, wenn die Wohnung energetisch saniert ist.
Weitere Informationen
Unterschriftensammlung:
http://www.gruene.de/meine-kampagne/schluss-mit-unfairen-strompreisen.html
Bürgersolaranlage:
http://www.buergersolaranlage-chemnitz.de/index.php/aktuelles-und-ertraege