Attraktivität wächst vor allem mit kontinuierlichem ÖPNV-Ausbau
Nach der Ablösung durch das Deutschlandticket ist die Inanspruchnahme des Jobtickets bei der Stadtverwaltung Chemnitz deutlich gestiegen. Wurden im Jahr 2022 durchschnittlich 490 Jobtickets durch die Bediensteten in Anspruch genommen, sind es inzwischen 790 Bedienstete. Das teilte die Verwaltung auf eine Informationsanfrage der BÜNDNISGRÜNEN Fraktionsgemeinschaft mit. Die Stadtverwaltung bezuschusst das Jobticket als Deutschlandticket mit einem monatlichen Zuschuss in Höhe von 12,25 Euro.
Volkmar Zschocke, Sprecher der Fraktionsgemeinschaft für Mobilität begrüßt das Angebot: „Die positive Entwicklung beweist: Das Deutschlandticket ist auch als Jobticket attraktiv. Ich hoffe, dass weitere Eigenbetriebe und städtische Gesellschaften dem Beispiel der Stadtverwaltung folgen. Denn die Kosten für die tägliche Nutzung eines privaten PKWs für den Arbeitsweg belasten viele Berufstätige enorm. Ein Arbeitgeberzuschuss zum Deutschlandticket zahlt sich mehrfach aus: Vor allem für nachhaltige Mobilität und Klimaschutz, für die Arbeitgeberattraktivität und auch für den Geldbeutel der Beschäftigten. Zudem kann das Deutschlandticket dazu beitragen, Dienstreisekosten zu senken.“
Bei einer Arbeitgeber:innenbeteiligung von mindestens 25 Prozent des Preises des Deutschlandtickets kostet das Deutschland-Jobticket pro Monat nur 46,55 Euro, bzw. für Arbeitnehmer:innen dann nur 34,30 Euro. Bei einer höheren Arbeitgeber:innenbeteiligung reduziert sich der von Arbeitnehmer:innen zu zahlende Betrag weiter. Städte wie München erstatten ihren Beschäftigten die Auslagen für das Deutschland-Jobticket sogar in voller Höhe. Dies ist in Chemnitz nicht geplant. Eine vollständige Übernahme der Kosten des Deutschlandtickets würde insgesamt ca. 2,4 Millionen Euro Kosten verursachen, was auf Grund der Haushaltslage nicht angemessen ist.
Volkmar Zschocke: „Attraktiver wird das Deutschlandticket in der Region Chemnitz zuallererst durch einen funktionierenden und gut erreichbaren Nahverkehr. In diesen Ausbau gilt es jetzt kontinuierlich zu investieren, damit möglichst viele Beschäftigte den ÖPNV im Berufsalltag auch real nutzen. Chemnitz will bis spätestens 2040 klimaneutral sein, dabei hilft die verstärkte Nutzung von Bus und Bahn.“
Pressemitteilung vom 18.07.2023