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Glyphosat: Chemnitz hat eine Vorreiterrolle

Gestern hat der Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) das deutsche Votum für eine weitere Zulassung des Unkrautgifts Glyphosat in der EU abgegeben. Schon heute ist Glyphosat das mit Abstand am meisten eingesetzte Pestizid. Sein Einsatz hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt.

Glyphosat hat bereits in der Vergangenheit für viel Aufregung gesorgt. Auch die Chemnitzer Bevölkerung ist beunruhigt über den Gebrauch des Mittels. Auf Grund einer freiwilligen Selbstverpflichtung kommt Glyphosat im öffentlichen Grün schon seit vielen Jahren im Stadtgebiet Chemnitz nicht zum Einsatz.

Meike Roden: „Die Zustimmung der Bundesregierung ist ein Schlag ins Gesicht von Verbrauchern und der Umwelt. Die Stadt Chemnitz geht mit gutem Beispiel voran und setzt auf Alternativen, wie die Anwendung eines Heißwassergerätes zur Unkrautbekämpfung. Das ist eine gute Sache. Doch meines Erachtens muss es neben der Befragung der freien Träger auch regelmäßige Kontrollen geben, damit unser Stadtratsbeschluss BA-063/2015 aus dem Jahr 2015 nachhaltig umgesetzt werden kann.“

Der GRÜNE-Landtagsabgeordnete Wolfram Günther ließ die Belastung von 17 ausgewählten Gewässern in Sachsen durch das Umweltinstitut Leipzig e.V. nach zwölf in der konventionellen Landwirtschaft häufig eingesetzten Pestiziden bzw. deren Abbauprodukten untersuchen. In 12 der 17 Gewässer und damit besonders häufig, wurde Glyphosat sowie dessen Abbauprodukt AMPA nachgewiesen.

„Die Stadt Chemnitz verfügt über ca. 1.000 ha Landwirtschaftsfläche. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen der Stadt müssen dem Beispiel der innerstädtischen Flächen folgen. Da kann es keine Diskussion geben. Wir wollen auf den landwirtschaftlichen Pachtflächen der Stadt kein Glyphosat, insbesondere weil die Nähe zu Gärten, Trinkwasser und Mensch sehr hoch ist. Die Pachtpreise für landwirtschaftliche Flächen in Chemnitz sind konstant sehr gering. Wir werden uns dafür einsetzen, dass das so bleibt – fordern aber von den Landwirten im Gegenzug den Verzicht auf Glyphosat“, so Roden.

Pressemitteilung vom 28.11.2017

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