Diskussionsveranstaltung mit Omid Nouripour, MdB und Prof. Dr. Beate Neuss am 13.06., 19 Uhr im All In, Rosenhof 14, 09111 Chemnitz
Außenpolitische Krisen halten uns immer häufiger und in immer kürzeren Abständen in Atem: militärische Gewalt bestimmen die Nachrichten über viele Länder wie Libyen, Syrien, Afghanistan und die Ukraine. Internationale Normen, die Interessenkonflikte regeln sollen, stehen enorm unter Druck. Anstrengungen zu Rüstungskontrolle werden von zahlreichen Staaten unterlaufen, Rüstungsexporte steigen weltweit ebenso wie Ausgaben für militärische Ausrüstung. Donald Trumps isolationistische Handelspolitik gefährdet jede Aussicht auf freien und fairen Handel. Russland und China versuchen immer deutlicher, ihr autoritäres Herrschaftsmodell zu exportieren. Auch im Bereich der internationalen Klimadiplomatie steht die Weltgemeinschaft vor großen Herausforderungen und wenig politischem Lösungswillen.
Wie muss Außenpolitik gestaltet werden, wenn die internationale Ordnung ins Wanken gerät? Welche Möglichkeiten gibt es, um Ländern bei der Krisenbewältigung zu unterstützen? Wie kann eine Militarisierung der Außenpolitik verhindert werden? Wie kann Europa darin bestärkt werden, eine Vorreiterin in der Friedenspolitik zu sein? Außenpolitik brauch ein breites Instrumentarium und einen klaren Wertekompass: klassische Diplomatie, stärkere Involvierung zivilgesellschaftlicher Akteure, militärische Intervention wo nötig, humanitärer Hilfe und zivile Krisenprävention können Schritte zur nachhaltigen Friedenssicherung sein.
Die Diskussion versucht Klarheit in ein diffuses Krisengefühl zu bringen und Deutschlands Handeln in Krisengebieten kritisch zu hinterfragen.
Diskussionsteilnehmer*innen
Omid Nouripour, Mitglied des Bundestages (seit 2006), Bündnis 90/Die Grünen, Sprecher für Außenpolitik und Obmann im Auswärtigen Ausschuss
Prof. Dr. Beate Neuss, emeritierte Professorin für Internationale Politik, Technische Universität Chemnitz; Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Deutsche Außenpolitik, Europäische Integration, Transatlantische Beziehungen
Presseinformation 06.06.2019