Am 27. Februar 2008 beschloss der Stadtrat auf Antrag der GRÜNEN die Erstellung eines kommunalen Klimaschutzprogramms. Dieser Beschluss war überfällig, denn in Chemnitz steigen die CO2-Emissionen, anstatt zu sinken.
"Chemnitz hat sich als Mitglied im Klimabündnis europäischer Städte selbst verpflichtet, spätestens bis zum Jahr 2030 fünfzig Prozent der CO2-Emissionen (bezogen auf 1990) zu reduzieren*.
Tatsächlich sind die Emissionen in unserer Stadt von 2002-2005 jedoch um über vier Prozent, die Pro-Kopf-Emissionen sogar um fast 11 Prozent gestiegen. Ursachen dafür sind in verstärkter Nutzung fossiler Energieträger im Zusammenhang mit Wirtschaftswachstum und Verkehr, vor allem jedoch in den viel zu zaghaften Klimaschutzanstrengungen der vergangenen 17 Jahre zu suchen." so die grüne Stadträtin Annekathrin Giegengack, die den Antrag im Rat erläuterte.
Im Programm sollen konkrete Maßnahmen zur CO2-Reduktion für die Handlungsfelder Energie, Verkehr, Stadtplanung und Beschaffungswesen sowie Wohnen, Industrie, Handel und Gewerbe verbindlich festgelegt werden. Für die Bereiche Forst, Wasser, Abwasser und Biologische Vielfalt sind Anpassungsmaßnahmen an den Wandel zu entwickeln. Kommunale Unternehmen wie die Stadtwerke müssen in die Pflicht genommen werden. Nur gemeinsames Handeln verspricht Erfolg.
Giegengack: "Die meisten Menschen werden die notwendigen Klimaschutzmaßnahmen dann unterstützen, wenn diese neue Lebensqualität versprechen, anstatt triste Beschränkung und Verlust. Sie wollen nicht in ein – auch noch so romantisch verklärtes – vorindustrielles Zeitalter zurück. Wirksamer Klimaschutz braucht daher ein neues Verständnis von Wohnen und Mobilität, von Stoffkreisläufen und Energienutzung, von Stadtgestaltung und städtischem Leben. Durch das kommunale Klimaschutzprogramm können so viele neue Aufgabenfelder für Forschung, Industrie und Handwerk in Chemnitz entstehen."
- Antrag Klimaschutzprogramm
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* Die Klimabündnisstädte beschlossen 2006 folgendes Reduktionsziel:
10% CO2 – Reduktion aller 5 Jahre
50% CO2 – Reduktion bis spätestens 2030 (Basisjahr 1990)
Langfristziel: Verminderung der Treibhausgasemissionen auf 2,5 Tonnen CO2 – Äquivalent pro Einwohner.
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Bildquelle: Das Bild zeigt das Logo der Grünen Woche 2005 der Europäischen Kommission. Es vermittelt die Botschaft: Den Klimawandel in den Griff bekommen. Dieser kleine Junge lässt nicht locker, denn er möchte verhindern, dass die Temperatur weiter ansteigt. „Und was tut ihr dagegen?“, lautet seine unausgesprochene Frage.
