Stadträtin Petra Zais (im Foto mit Monika Lazar, Stephan Kühn und Renate Künast) wurde am Samstag auf der Landesdelegiertenkonferenz in Chemnitz mit 77 Prozent gegen eine Gegenkandidatin auf Platz drei der Landesliste von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gewählt. Die Süddeutsche Zeitung berichtet darüber.
Bereits 2009 war Petra Zais als Direktkandidatin und auf dem 3. Platz in den Wahlkampf gezogen und hatte den Einzug in den Bundestag nur knapp verfehlt. Petra Zais ist stellvertretende Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Chemnitzer Stadtrat und Fraktionsgeschäftsführerin. Die 55-Jährige stammt aus dem Erzgebirge. Sie setzte in ihrer Rede an die Delegierten sozial- und kommunalpolitische Schwerpunkte:
„Ich stehe zu einem gesetzlichen Mindestlohn und zur Stärkung der Tarifautonomie. Es ist beschämend, dass die Arbeitsmarktzahlen ein geschöntes Bild der sozialen Entwicklung unserer Gesellschaft zeichnen. Herunter fallen dabei Menschen in Armut und Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen, die von Armut unmittelbar bedroht sind.“
Am 11. Januar war sie bereits vom Stadtparteitag als Direktkandidatin für Chemnitz gewählt worden.
Zu ihren Zielen sagt sie: „Schwarz-Gelb und das System Merkel abwählen, und dann die Regierungsverantwortung nutzen, um endlich eine am Gemeinwohl und der Zukunft unseres Landes orientierte Politik umzusetzen. Das betrifft die Frage der konkreten Umsetzung und Gestaltung der Energiewende und den ökologischen Umbau der Wirtschaft genauso, wie die Durchsetzung von sozialer Gerechtigkeit und Sicherung der Chancengleichheit für alle Menschen. Meine ganz persönlichen Ziele betreffen meine Stadt und die Menschen, die hier leben. Ich möchte für Chemnitz im besten Sinne des Wortes Lobbyistin sein.“
Katharina Weyandt, Vorsitzende der Chemnitzer Grünen, sagt dazu: „Wir freuen uns über die breite Zustimmung und werden gemeinsam dafür kämpfen, dass Chemnitz am 22. September eine grüne Bundestagsabgeordnete bekommt.“
Auf der Versammlung hatte auch der grüne OB-Kandidat, Landesvorstandssprecher Volkmar Zschocke, unter dem Beifall der Delegierten seine Alternativen für die Stadtpolitik erläutert. Seit vier Jahren tagte die grüne Landesversammlung das erste Mal wieder in Chemnitz.