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Stephan Kühn – Sommertour: Güter auf die Schiene – der Railport Chemnitz

Bericht von Stephan Kühn, MdB:

„Im Rahmen meiner Sommertour habe ich gemeinsam mit meiner Landtagskollegin Katja Meier den Railport Chemnitz am 29. August besucht. Die im letzten Jahr in Betrieb gegangene Anlage besteht aus einer Logistikhalle mit direktem Gleisanschluss. Das Projekt zeigt, man kann den bereits totgesagten Einzelwagenverkehr auf der Schiene wirtschaftlich organisieren und Gütermengen von der Straße auf die Schiene verlagern. Das rasant wachsende Güterverkehrsaufkommen auf der einen und das anspruchsvolle Ziel, Verkehr klimaverträglich zu organisieren auf der anderen Seite erfordern eine Verlagerung von der Straße auf die Schiene. Der Railport am Standort Bahnhof Chemnitz-Süd ist zudem ein wichtiger Baustein für die angestrebte Wiederbelebung des Schienengüterverkehrs in der Region Chemnitz und für das Erzgebirge. Palettiertes Stückgut und große Spezialgüter zum Beispiel für die Stahl- und Papierindustrie kommen so auf die Schiene.

Die Anlage ist nach einem Jahr bereits gut ausgelastet. Die Nachfrage und das Interesse von Unternehmen aus der Region ist da und zeigt, die Firma haben Interesse Waren auf der Schiene zu transportieren. Nur stimmen die Wettbewerbsbedingungen dafür nicht. Das bestätigte Geschäftsführer Tino Bauer im Gespräch mit uns. Während in den letzten Jahren die Mautsätze für den Straßengüterverkehr sogar gesunken sind stiegen die Trassenpreise – die Schienenmaut – deutlich. Diese Entwicklung zu stoppen hat die schwarz-rote Koalition mit der Novelle des Eisenbahnregulierungsgesetzes verpasst. Der von der Bundesregierung gepriesene „Investitionshochlauf“ findet nur auf der Straße nicht aber für die Schiene statt. Obwohl die Schienenprojekte bereits vor zwei Jahren für den neuen Bundesverkehrswegeplan eingereicht wurden, war Verkehrsminister Dobrindt bis heute nicht in der Lage, diese wie vorgesehen fachlich zu bewerten. Ob die für die Region Südwestsachsen wichtige Elektrifizierung der Mitte-Deutschland-Verbindung kommt, ist somit weiter offen. Sie ist die wichtige Verbindung der Region mit dem Ruhrgebiet und somit auch zum größten deutschen Binnenhafen in Duisburg.

Damit die Zahl der Railports in Deutschland weiter wachsen kann, müssen endlich faire Wettbewerbsbedingungen zwischen Straße und Schiene geschaffen werden. Dazu gehört, dass Preise die ökologische Wahrheit sagen und lobbygetriebene umweltschädliche Subventionen abgebaut werden müssen. Im stark steigenden Güterverkehr ist jetzt ein umfassender Ausbau der Schiene nötig, um die Lastwagenkolonnen von der rechten Spur zu bekommen.“

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