BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Kreisverband Chemnitz

Unmenschlichkeit in zwei Silben: „Pushback“ ist Unwort des Jahres 2021

Das Zurückdrängen von Geflüchteten an der Grenze geht nicht gewaltfrei und es geht auch nicht ohne die Wahrung der Menschenrechte, denn diese garantieren ein Recht auf Asyl und ein Recht auf körperliche Unversehrtheit. Beispiele für diese unmenschliche Praxis gibt es leider viele, etwa an der Polnisch-Belarussischen Grenze und an der EU-Außengrenze vor Griechenland.

Bezeichnet wird diese Menschenrechtsverletzung mit dem Wort „Pushbacks“, das nun zum Unwort des Jahres 2021 gekürt wurde.

Unsere Sprecherin Coretta hat als Sprachwissenschaftlerin einen genauen Blick auf Sprachwandel und Sprachverwendung und kommentiert das Unwort 2021:

„Die Praxis, die sich hinter dem kleinen Wort „Pushback“ verbirgt, ist eine humanitäre Katastrophe: Wenn Schutzsuchende an der Grenze gewaltsam zurückgedrängt werden, wird ihnen damit nicht nur der Asylantrag verweigert, es wird ihnen Gewalt angetan und Sicherheit verwehrt – das ist menschenverachtend, gefährlich, illegal und immer wieder auch tödlich. Das aus dem englischen importierte Wort Pushback fokussiert nur den kurzen Moment des Zurückschiebens. Die fremdsprachliche Gestalt macht selbst diesen Basissinn des Wortes ignorierbar. Doch auch wenn das Wort als Wegschieben verstanden wird: Wie gewaltsam und verheerend dieser Schub sein kann, ist dem Wort nicht anzusehen. Wird das Wort unreflektiert und unerklärt verwendet, ist es tatsächlich ein Unwort. Denn es benennt eine grausame Unmenschlichkeit und über die können wir sprachlich aber vor allem politisch nicht einfach hinweggehen.“

Das Wort Pushback kommt häufig in Wortgruppen mit Adjektiven wie „fragwürdig“ oder „umstritten“ vor, es gehört allerdings in eine Wortgruppe mit „illegal“ und „menschenverachtend“. Pushbacks müssen gestoppt und bestraft werden. Asyl ist ein Menschenrecht!

Wir Bündnisgrüne setzen uns deshalb in Europa, im Bund und in Sachsen für eine menschenwürdige Asylpolitik ein. 🌻

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