Auf der heutigen 53. Landesdelegiertenkonferenz von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Sachsen in Annaberg-Buchholz wurde Christin Furtenbacher mit überragenden 91,15 % zur neuen Landessprecherin von Sachsens BÜNDNISGRÜNEN gewählt. Wir freuen uns riesig, dass die neue Sprecherin aus Chemnitz kommt und gemeinsam mit unseren Mitgliedern möchten wir sie bei der Umsetzung ihrer Ziele unterstützen! Herzlichen Glückwunsch, liebe Christin!
Außerdem wurde Sascha Thümmler erneut in seinem Amt als Schatzmeister des Landesverbandes bestätigt und erhielt mit 96,40 % deutliche Zustimmung für sein langjähriges und erfolgreiches Engagement. Wir gratulieren ihm herzlich und wünschen ihm viel Energie für sein weiteres Wirken!
Für den Landesparteirat erhielten Robert Kempe, Anna Cavazzini und Margarete Rödel das Quorum der Delegierten. Der Kreisverband Chemnitz kann mit Robert als Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes, Anna, MdEP und Margarete für die GRÜNE Jugend auch in den kommenden zwei Jahren auf eine starke und vielseitige Vertretung bauen! Wir wünschen den dreien dafür alles Gute und freuen uns auf ihre Berichte!
Noch mehr Frauenpower kommt aus Chemnitz! Als Delegierte für den Bundesfrauenrat erhielt Beatrice Bohne mit 92,31 % das Vertrauen der Mitglieder. Wir wünschen ihr viel Erfolg bei der Ausübung ihres Amtes und freuen uns, dass Sachsens Stimme für feministische Themen in Zukunft aus Chemnitz kommt!
Für den Länderrat erhielt als Basismitglied unsere Sprecherin Jenny Krüner mit 90,48 % das Vertrauen der Wahlberechtigten.
Beatrice Bohne Jenny Krüner
Hier noch die Erfolgsrede von Christin und ihre Visionen für Sachsens GRÜNE:
„Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Delegierte,
Wir versammeln uns an diesem Wochenende hier in Annaberg zum ersten Mal als Regierungspartei in Sachsen. Das ist ein Meilenstein und ein grandioser Erfolg. Schließlich kämpfen und streiten wir seit fast 30 Jahren in Sachsen dafür, einen politischen Kurswechsel einzuleiten.
Und es ist allerhöchste Zeit dafür. In Zeiten der globalen Erwärmung, der Digitalisierung, des demografischen Wandels und des erstarkenden Rechtspopulismus trägt ein „das haben wir immer so gemacht“ einfach nicht mehr. Jetzt braucht es einen starken politischen Willen dafür, Zukunft zu gestalten und Veränderung als Chance zu nutzen. Übersetzt heißt das: Jetzt braucht es starke GRÜNE!
Klar, green sells! GRÜNE Themen sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen und damit auch auf den Facebook-Seiten der anderen Parteien. Nur bleibt die konkrete Umsetzung leider halbherzig: beim Kohlekompromiss, beim Ausbau erneuerbarer Energien, beim Tempolimit auf Autobahnen, beim Insektenschutz – Entschlossenen Umwelt- und Klimaschutz gibt es nur mit dem Original. Wir sind die Partei mit dem 7. Sinn für Zukunftsfragen!
Wir haben ein starkes Team in Dresden mit Katja und Wolfram und mit unserer 12köpfigen Fraktion im Landtag. Und wir haben einen Koalitionsvertrag, mit dem wir uns als GRÜNE sehen lassen können. Jetzt geht es für uns als Landesverband darum, dass wir uns mit den Koalitionsversprechen auch in fünf Jahren noch sehen lassen können. Das Schicksal bisheriger Koalitionspartnerinnen in Sachsen mahnt uns, aber ich bin zuversichtlich: Wir können das besser! Das haben wir bereits in den Koalitionsverhandlungen gezeigt, indem wir uns nicht mit Prüfaufträgen und Konjunktiven haben abspeisen lassen.
Aber natürlich muss da jetzt auch was kommen: Da müssen die Gemeinschaftsschulen kommen und das Kita-Personal, da muss die ÖPNV-Offensive stattfinden ebenso wie der Kohleausstieg und der Umstieg auf Erneuerbare, da müssen die Baumschutzsatzungen für Kommunen kommen, ebenso wie ein Gleichstellungsgesetz und eine Beendigung menschenunwürdiger Abschiebeverfahren.
Wir als Sachsens BÜNDNISGRÜNE werden da keine Luft ran lassen, das uns Zugesicherte auch einzufordern und – so haben wir uns in Leipzig verständigt – auch rote – oder besser gesagt grüne – Linien ziehen, wenn es notwendig wird. Wir sind für unsere Haltungsstärke gewählt worden. Eine Koalition, die am rechten Rand ausfranzt, wäre für uns als GRÜNE nicht tragbar.
Druck aufbauen, ist das eine. Ich vertrete aber auch die These, dass wir an verschiedenen Stellen Verbündete mobilisieren müssen. Wir brauchen die Umwelt- wie Wohlfahrtsverbände, Bildungsinitiativen, die freie Szene, Öko-Landwirte wie auch Bündnisse gegen Rechts nicht nur mit im Boot, sondern müssen sie auch dafür gewinnen, bei starker Gegenströmung mit zu rudern.
Nicht zuletzt wird es auch darauf ankommen, ob es uns gelingt, unsere Erfolge aus dem Raumschiff, wie unsere Abgeordneten den Landtag manchmal liebevoll nennen, runter zu beamen. Dafür braucht es keine Weltraumingenieure, sondern eine starke Öffentlichkeitsarbeit. Aber auch über 2700 GRÜNE in ganz Sachsen können da viel reißen, wenn sie unsere Erfolgsgeschichten auf der Arbeit, in der Mensa, am Kita-Tor oder am Gartenzaun erzählen. Richtig gut fände ich es, wenn wir den gesamten Landesverband regelmäßig mit Infos-to-go versorgen, die sie überall hin mitnehmen und weitertragen können.
Für die Aufgaben die vor uns liegen, ist eine starke Basis gefragt, und zwar nicht nur in Dresden, Leipzig und Chemnitz, sondern in der gesamten Fläche. Basis stärken heißt für mich deshalb:
- Strukturen weiterentwickeln und den vielen neuen Mitgliedern Anschluss und Entwicklung bieten, z.B. durch Mentoring.
- In den ländlichen Regionen unsere Potenziale für ein GRÜNES Wachstum noch stärker nutzen: Dass es diese Potenziale gibt, haben die Kommunalwahlen in 2019 gezeigt: Wo GRÜNE aktiv werden und antreten, gibt es auch Unterstützung und Stimmen für GRÜNE Politik
- Aktive vor Ort brauchen Rückendeckung, wenn es um Anfeindungen und Hetze im Netz und auf der Straße geht, besonders unsere Einzelkämpfer*innen.
Einige Ideen dazu habe ich: Zum Beispiel können wir noch stärker digitale Möglichkeiten zur Zusammenarbeit nutzen, um Wege und Zeit zu sparen. Mehr Power in der Fläche erreichen wir auch durch eine regionale Zusammenarbeit zwischen den großen und den kleinen Kreisverbänden. Wenn sich 20 der über 800 Dresdener Mitglieder für eine Radtour im benachbarten Bautzener Land begeistern ließen, wäre das für den KV Bautzen denke ich schon eine große Sache. In einer Ideenkonferenz zum ländlichen Raum möchte ich gern gemeinsam mit Euch weitere Ansätze entwickeln und voran bringen.
Liebe Freundinnen und Freunde, ich komme aus Chemnitz, der kleinen unter den großen und der großen unter den kleinen von Sachsens Städten. Ich weiß sowohl um die Herausforderungen der Urbanisierung als auch um die Herausforderungen einer alternden Bevölkerung mitsamt Fachkräftemangel. Unsere Mitgliederversammlungen in Chemnitz sind deutlich größer als 12 (kleinste Runde meiner Besuche in den letzten Wochen), aber eben auch weit entfernt von über 100, wie ich sie in Leipzig angetroffen habe. Ich traue mir deshalb zu, gut in beide Richtungen – in Richtung Stadt und in Richtung Land – blicken zu können.
Was ich ebenfalls aus Chemnitz mitbringe, ist die Erfahrung aus 5 Jahren rot-rot-GRÜNER Mehrheitsverhältnisse im Stadtrat in Verbindung mit einem GRÜNEN Bau-Bürgermeister. Ich weiß also, wie wichtig es ist, Erfolge zu verkaufen, aber auch Kompromiss-Kröten zu erklären.
Ich bewerbe mich bei Euch als weiblicher Teil der Doppelspitze unseres Landesverbandes. Und ich will ganz ehrlich sein: 993 von uns liegen mir besonders am Herzen. Es ist mir ein großes Anliegen, Mistreiterinnen zu stärken und aufzubauen, um fifty fifty längst überfälligerweise (101 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts) endlich zu erreichen.
Diejenigen von Euch, die mich bereits kennen wissen, dass ich mit viel Leidenschaft und Herzblut GRÜNE Politik mache, dass ich loyal, deshalb aber nicht immer bequem bin und Konflikte aushalten und moderieren kann. Diejenigen, die mich noch nicht kennen, möchte ich davon gern in den nächsten zwei Jahren als Landesvorsitzende überzeugen. Dafür bitte ich um Euer Vertrauen und um Eure Stimmen für meine Kandidatur.
Danke :-)“