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BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Kreisverband Chemnitz

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Solidarität mit Israel – Unser Grüner Redebeitrag

Die folgende Rede hat Joseph Israel, unser Co-Vorsitzender am 17.10.23 auf der Solikundgebung für Israel gehalten:

Liebe Freundinnen, Liebe Freunde!

Mit diesen Worten beginnen zumeist Reden auf Veranstaltungen unserer Partei, den Grünen. Doch ich möchte diese Worte heute auch an euch richten. Denn ich möchte, dass jeder von Euch weiß, dass ihr in dieser schrecklichen Stunde der Trauer und des Gedenkens nicht allein seid. Ich möchte, dass ihr wisst, dass wir alle hier zu Euch stehen und an eurer Seite stehen bleiben, bis jeder von uns in Frieden leben kann.

Schon über eine Woche ist es her, dass der hasserfüllte Terrorangriff der Hamas vielen von uns den Atem nahm. Über eine Woche. Doch auch diese Zeit reicht nicht, um die aufgerissenen Wunden dieser Gräueltaten zu heilen, zu verarbeiten. Noch immer prägt uns die Fassungslosigkeit und die Frage nach dem „Warum?“. Auch wenn wir diese Frage nicht beantworten können, so können wir doch wenigstens eines tun: einander beistehen! und aus diesem Grund bin ich auch extrem froh, dass hier heute so viele Menschen stehen, denen es nicht egal ist, was mit den Menschen passiert, die unter den Toten leiden müssen. Danke, dass ihr hier seid und dafür einsteht, dass wir NIE WIEDER Antisemitismus in unserem Land tolerieren werden!

Das Folgende wurde bereits mehrmals gesagt, aber ich finde es deshalb nicht weniger wichtig und möchte gern noch einmal darauf hinweisen: Deutschland hat eine historische Verantwortung, wenn es um den Kampf gegen Antisemitismus geht. Mit der Kenntnis über die dunkle Vergangenheit unseres Landes kommt die Verantwortung einher, dafür zu sorgen, dass es NIE WIEDER dazu kommen darf, dass jüdisches Leben in unserem Land gefährdet ist!

Nun sind wir Menschen, die sich hier in unserer Stadt, in unserem Chemnitz, mit den Opfern und Leidtragenden dieses schrecklichen Terrorangriffs solidarisieren, antisemitisch beleidigt und gestört werden. Das ist absolut inakzeptabel, nicht hinnehmbar und eine Schande für jeden, der in diesem Land lebt! Und lasst mich diese Bemerkung noch ergänzen: es ist ganz gleich, ob Deutscher oder Ausländer – wer sich in Deutschland antisemitisch verhält, ist nichts als eine Schande für unseren Staat! Lasst es bitte nicht zu, dass diese grausame Tat von Feinden unserer Demokratie genutzt wird, um ihr ekliges Verlangen nach Hass und Rassismus zu stillen. Denn Hass ist die Ursache für den traurigen Anlass, aus dem wir heute hier stehen.

Nichtsdestotrotz müssen wir unserer Verantwortung nachkommen. Auch hier vor Ort. Es ist schlimm genug, dass es antisemitische Vorfälle in unserer Stadt gibt, also lassen wir es ja nicht zu, dass diese hingenommen werden und sorgen wir dafür, dass diese Täter sich für ihre Taten verantworten müssen. Das ist unsere Verantwortung als Politik – dafür zu sorgen, dass Antisemitismus nie wieder konsequenzlos bleibt. Dafür müssen wir alle miteinander sorgen.

Und ich bin deswegen auch so froh, heute nicht allein hier zu stehen und zu euch sprechen zu dürfen, sondern auch viele andere Parteien unserer demokratischen Verantwortung bewusst sind und sich ihr stellen. Vielen vielen Dank dafür!

Durch diese klare, konstruktive Zusammenarbeit haben wir es geschafft, dass es als direkte Reaktion auf die brutalen Angriffe ein Betätigunsverbot für die Hamas in Deutschland geben wird. Hier ist es unsere Pflicht, in Zukunft schon eher genau hinzuschauen, um zu erkennen, wann und wo sich antisemitische Strukturen verfestigen. Dieser Blick ist notwendig, um diesen Strukturen so bald wie möglich den Nährboden zu nehmen. Genauso braucht es unser aller entschlossenes Handeln, wenn es um die konkrete Unterstützung Israels im Kampf gegen die Hamas und gegen den Terror geht – sowohl militärisch, falls es dazu kommen muss, aber auf jeden Fall humanitär und politisch! Es ist UNSERE Aufgabe, nicht nur in Deutschland für ein sichereres jüdisches Leben zu sorgen, wenn wir unsere Verantwortung ernst nehmen! Mit konkreten Gesprächen vieler Beteiligter ist unsere Bundesregierung bereits dabei, diese Unterstützung zu gewähren und ich hoffe, dass sie so schnell wie möglich Erfolg damit hat, damit das Leider der Menschen sowie die Angst in Israel keine Sekunde länger andauert!

Ich möchte mich gern bei all denjenigen bedanken, die heute ihre Verabredungen abgesagt, nicht zum Sport gegangen sind oder das gemeinsame Abendessen mit der Familie einmal haben ausfallen lassen und heute hier stehen, um ihre Stimme zu erheben gegen Antisemitismus und zeigen, dass unsere Stadt solidarisch an Israels Seite steht! Ihr seid es, die unsere Verantwortung tragen und dieser mit ganzem Herzen nachkommen! Vielen Dank dafür! Und ich möchte euch von ganzem Herzen bitten, diese Anteilnahme auch dann zu behalten, wenn es vielleicht nicht so leicht ist. Eben dann, wenn Menschen Zuflucht suchen müssen vor Krieg und Terror oder wenn wir womöglich wirklich über militärische Unterstützung reden müssen, haltet eure Anteilnahme aufrecht.

Der größte dank geht allerdings an die Jüdische Gemeinde Chemnitz, die – trotz der schrecklichen Bilder und Nachrichten, trotz der Trauer und der nicht vorstellbaren Not – diese Kundgebung heute organisiert haben. Ich danke euch von ganzem Herzen und hoffe mit Euch gemeinsam auf ein baldiges Ende dieser schrecklichen Zeiten.

Dankeschön!

Hier die Rede noch einmal zum Download

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